Archive for November, 2011

Casper – Glaubwürdigkeit kein Thema

Casper hat eine Geschichte zu erzählen. Seine eigene. Die hat auch mit dem Sprechgesang-Mutterland USA zu tun, in dem er aufwuchs. Doch Glaubwürdigkeit soll hier kein Thema sein. Sein eher schüchterner Look kollidiert auf schöne Art und Weise mit dem aufrüherischen Element seiner Texte, seiner schmutzigen Stimme und den Videos, wie z.B. in dem Song „Der Druck steigt”, eine schön geschnittene und doch provinzielle Widerstandsposse, die u.a. dafür sorgte, dass sein Album „XOXO“ als quasi Chartbreaker zu bezeichnen ist.

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BLANK-Fotografin Svenja Eckert hat Casper diesen Sommer fotografiert. In der Provinz. Beim Mini-Rock-Festival im schwäbischen Horb. Vielleicht genau der richtige Ort, ruhig und besinnlich und doch euphorisch und aufgeheizt. Doch casper funktioniert auch abseits urbaner Befindlichkeiten. Gut so. Nur das Wort ‘funktioniert’ gefällt mir in dem Zusammenhang nicht so. Aber das ist wahrscheinlich mehr mein Problem al seines.

Elmar Bracht

Video zu „Der Druck steigt“:

Kleider machen Leute und Hemden
machen Männer

Vergessen der Moment, in dem man zur Konfirmation sein erstes Hemd geschenkt bekam, das bestenfalls nur drei Nummern zu groß war, denn es sollte ja eine Zeitlang halten.

Blank Fashion – PT. 7

BLANK Weihnachts-Shooting

Photographie: Matthias David | Model: Nadiya “Noko” Gönenli | Haare & Make up:Susanne Minckert | Location: Nhow Hotel Berlin

Weihnachten werden wir besinnlich und ziehen an bzw. aus. Wenn es draussen fröstelt, machen wir es uns warm ums Herz.

Viele Noten unterm Tisch

combo-mix

„Es ist nicht schwer, zu komponieren. Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen.“ (Johannes Brahms)

Weil just in den letzten Wochen so besonders viel im Brahms´schen Sinne gelungener Kram meinen Weg gekreuzt hat, will ich euch gerne mal ein paar der Platten vorstellen. Ein paar sind aktuell, ein paar haben mit einem kleinen Umweg den Weg wieder zu mir zurück gefunden. Aber alle haben das gewisse Etwas, das mir jetzt schon sagt, dass sie ordentlich abgehangen sind und den Test der Zeit bestehen werden oder es schon getan haben. Zugegeben, ein Innovationspreis wird sich mit dieser Zusammenstellung wohl nicht gewinnen lassen. Aber ich traue allen Vertretern dieses Ensembles zu, dass sie auch für den einen oder anderen von euch zu einem treuen Begleiter werden können. Los geht’s…

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Chuck Ragan – Feast Or Famine

Chuck Ragan ist in den letzten Jahren zu so etwas wie dem “großen, alten Mann” einer jungen US-amerikanischen Folkbewegung geworden. Auf inzwischen vier Alben arbeitet sich der Mann mit dem unglaublich physischen Gesangsstil nun schon an den Ideen, Standards, Geschichten und Emotionen einer lange – zumindest für europäische Ohren – verschüttet geglaubten musikalischen Tradition ab.

Ragan, der sich als Sänger der Indiepunk-Heroen Hot Water Music (deren Relevanz sich mir allerdings nie erschloss) Ikonenstatus erarbeitet hat, hat auf “Feast Or Famine” (von 2005) zwölf Nummern versammelt, die allesamt eines verbindet: Der Kopf dahinter hat etwas zu erzählen und lässt sich davon verdammt nochmal nicht abbringen. Allein “American Burritos”, “The Boat” oder “For Broken Ears” versammeln – vorgetragen von Hardest Working Man in Showbusiness zusammen mit zumeist nicht mehr als Kontrabassisten und Violinisten – mehr Emotionen und Vitalität als andere Bands in ihr komplettes Oeuvre zu packen imstande sind. Auch die beiden nachfolgenden Scheiben sollten dringend mal angetestet werden, an die Eindringlichkeit dieser Vorstellung kommen sie allerdings nicht ganz ran. Ausgelöst wurde der Chuck Ragan-Revivalimpuls übrigens durch die gerade zuende gegangene “Revival Tour”, für die der Sänger Kollegen im Zeichen des Folk versammelt hat, die allesamt ebenfalls dieser Tage erstklassige und überaus empfehlenswerte Soloalben an den Start gebracht haben. (Dave Hause – Resolutions, Brian Fallon als “The Horrible Crows” – Elsie und Dan Andriano – Hurricane Season).

www.chuckragan.com.

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Broilers – Santa Muerte

Nun gut, wenig kontrovers und man muss aufpassen, dass man sich nicht dem Vorwurf aussetzt, hier auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Dennoch: Ich verlasse das sichere Nest des Liebhabertums und stelle diese Platte in den gebührenden (Klang-)Farben vor. Denn den Broilers gelingt mit “Santa Muerte” endgültig das, was sich schon auf dem Vorgänger “Vanitas” angedeutet hatte: Die erfolgreiche Kombination einer betonschweren, teerfarbenen Bodenständigkeit, exotisch- progressiv-frech daher kommender Instrumentaleinsätze und einer textlichen Ambitioniertheit, die mal mit kunstvoller Einfachheit komplexen Alltag beschreibt und dann auch wieder andersrum daher kommt. Dieses Werk ist nichts für musikalische und gesellschaftspolitische Analphabeten, sondern für eine intellektuell ambitionierte, am politischen und sozialen Diskurs interessierte Zuhörerschaft. Aber wisst ihr was? Schluss mit dem Geschwurbel. Denn “Santa Muerte” ist eine Platte, die von vorne bis hinten mit ganz wenigen Ausnahmen viel Spaß macht. Und auch wenn sie manchmal etwas verkopft daher kommen mag, so ist dieser Gedanke nie Selbstzweck, sondern zwingt den Zuhörer, sich nicht nur mit der Form, sondern auch dem Inhalt der Songs auseinander zu setzen. Denn zwischen Bläsersätzen, die hier so geschmackvoll arrangiert und effektiv wie noch nie zuvor in der Broilers-Laufbahn, lauert hinter jeder Ecke Botschaft und Aufforderung zu irgendwas. Vorsicht, diese Platte ist durch und durch politisch – und zwar, weil alles politisch ist. Außer vielleicht der schieren musikalischen Freude und Fülle an auditiven Gedanken, die auf “Santa Muerte” verarbeitet sind. Anspieltipps: “Weckt die Toten”, “In ein paar Jahren”, “The World Is Yours (Nicht)”, “Tanzt du noch einmal mit mir”.

www.broilers.de.

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The Kordz –Beauty And The East

Mit dieser und der nächsten Scheibe wird es ein bisschen exotischer und ich wette, mindestens eine der beiden Bands wird bei euch nur Fragezeichen produzieren. Und weil das so schade ist, will ich euch beide vorstellen. Los geht es mit den Kordz und die räumen in Sachen Exotenbonus voll ab, auch wenn sie den eigentlich weder wollen noch brauchen. Die Band um Sänger und Mastermind Moe Hamzeh kommt aus dem Libanon und wenn sich das große Raunen unter den Rockfreunden gelegt hat, bleibt in der Regel eine große Neugier zurück. So war es auch bei mir, als ich meine Finger an diese Platte bekommen habe. Und man bekommt eigentlich genau das, was man erwartet – zumindest musikalisch: Eine Band, die handwerklich über alle Zweifel erhaben agiert und darüber hinaus selbstbewusst und mit großer Finesse immer wieder völlig klischeebefreit und gut dosiert das kulturelle Erbe ihrer Heimat zitiert. Ansonsten ist “Beauty And The East” eine Platte, deren Titel das selbstironischste Element ist. Denn inhaltlich wird hier durchaus schwere Kost geboten, auch wenn es wider Erwarten eher unpolitisch zugeht. Dass Sänger und Texter Moe kein luftiger Springinsfeld ist, trieft aus jeder Zeile der Texte, die sich häufig mit den ganz großen Fragen (“The End”) beschäftigen. The Kordz liefern hier ein lebendig-melancholisches Album ab, das gerade für mitteleuropäische Ohren unheimlich viel unheimlich unaufdringlich zu Entdecken bereit hält. Und am Ende des Tages vor allem eines ist: Ein verdammt gutes Stück Rockmusik!

www.thekordz.com.

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Carpark North – Lost/ All Things To All People

Meine dänische Zweitlieblingsband – noch deutlich vor Volbeat – hört auf den Namen Carpark North und ist vielleicht dem einen oder anderen hier schon ein Begriff. Das Trio spielt elektronisch beeinflussten, stets etwas poppigen Rock und ist gerade in der Heimat schon weit mehr als ein Geheimtipp – bei uns lassen sich die Herren jedoch eher selten blicken und auch ihr Album “Lost” ist, zumindest so weit ich das mitbekommen habe, ziemlich unter Wert gelaufen. Dabei ist “Lost” so etwas wie eine Art Best Of der frühen Jahre, denn hier sind nicht nur feine Ohrenschmeichler wie das saustarke “More” und das beinahe an Kraftwerk gemahnende “Shall We Be Grateful” versammelt, sondern auch mit “The Beasts”, “Transparent And Glasslike” und “Human” die drei stärksten Hits ihres Dänemark-Debüts “All Things To All People”, das hierzulande nicht erschienen ist und nur per Import zu kriegen war. Und möglicherweise liegt genau hier die Krux (und der Grund, warum oben zwei Alben stehen): Denn die drei letztgenannten Nummern wurden für das deutlich für eine kommerziellere Zielgruppe produzierte “Lost” auf Linie gebracht und so ihrer Ecken und Kanten beraubt. Nicht falsch verstehen, starke Songs bleiben starke Songs. Aber wenn man die Originale und ihre sperrige Intensität kennt, dann fehlt hier deutlich was. Deshalb empfehle ich – wenn die Chance besteht – doch den Griff zum “Original”. Denn hier kracht, knallt und fließt es noch einen ganzen Zacken energischer als auf “Lost”. Zieht euch mal auf Youtube “The Beasts” und “Transparent And Glasslike” in den Liveversionen rein und es werden wohl keine Fragen offen bleiben.

www.carparknorth.dk.

Till Erdenberger

Mit Dänen ist immer zu rechnen

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Als im November 1991 ihr Album „Riskin´ It All“ auf den Markt kommt, stehen D-A-D auf dem Zenit ihrer Popularität und unmittelbar vor dem weltweiten Durchbruch. Der Branchenriese Warner hatte den Dänen den bis dato bestdotierten Vertrag vorgelegt, den je eine Band dieser Größe unterschrieben hatte. Die Fachpresse wählte das Album auch folgerichtig auf Platz 1 ihrer Soundchecks.

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Heute, beinahe auf den Tag genau 20 Jahre nach „Riskin´ It All“ und zahlreiche kreative Höhen und manche geschäftliche Tiefen später, stehen die Dänen wieder auf dem Treppchen der Fachmagazine. Und zwar mit einem brandneuen Album, das wohl so etwas wie die perfekte Symbiose aus dem vielbeschworenen und von Fans wohl beinahe aller Künstler immer wieder gewünschten „Old School“-Faktors und dem bandtypischen Willen zur stetigen Selbsterneuerung geworden ist. DIC.NII.LAN.DAFT.ERD.ARK heißt die Platte und erntet bei denen, die sie schon vor dem offiziellen Release am 11.11. hören durften Begeisterung. GUITAR spricht von einem „Sack voller Topliga-Hooks, die allesamt auf diesem Niveau keine andere Band in Europa schreiben kann“, das ROCKS sagt, dass „D-A-D lange nicht stärker und besser gerockt hätten“ und das RockHard sieht in den zwölf Stücken „einen echten Befreiungsschlag, sprich die Rückkehr zu früheren Großtaten“. Puh… Da kann und will man nicht widersprechen. Sänger Jesper Binzer beschreibt diese „Rückkehr“ bildreich: „Auf DIC.NII.LAN.DAFT.ERD.ARK haben wir alle Häutchen von der Zwiebel gezogen und den Kern freigelegt. Wir waren während wir die Songs geschrieben haben ständig auf Tour. Vielleicht hat uns das den Glauben an und die Lust auf einfachen, aber geschmackvollen Rock´n´Roll zurück gegeben hat.“

Entstanden ist das Album zwischen November 2010 und Oktober 2011 in mehreren Sessions in Frankfurt (im studio23) und in Kopenhagen, der Heimatstadt der Band. „Leider beeinflusst das Reisen unseren Blick auf uns und unsere Arbeit nicht mehr. Es hat uns aber sehr geholfen, uns in Frankfurt, in einer neuen Umgebung also, völlig auf die Songs und die Arbeit konzentrieren zu können, ganz ohne mit dem Alltag daheim konfrontiert zu sein. Außerdem ist das Essen in Frankfurt viel besser“, erklärt der Frontmann schmunzeln zum „Warum Frankfurt?“. Und während man an letzterem grundsätzlich Zweifel anmelden darf, kann man die erste Aussage bedenkenlos stehen lassen. Denn die neuen Songs klingen gleichermaßen durchdacht wie gut abgehangen. „I Want What She´s Got“, „Breaking Them Heart By Heart“ und „Fast On Wheels“ gehen direkt beim ersten Hören ins Ohr, „We All Fall Down“ ist mit seinem wunderschönen Outro eine neue Referenz für die leidenschaftliche Gitarrenballade und die restlichen Nummern reihen sich unter dem Label „Das Beste aus allen Welten“ in diesen Reigen ein. Und weil es immer so blöd ist, das eigene Produkt abzufeiern, lassen wir hier einfach nochmal die Kollegen von der Fachpresse ran: „ Auf „The Last Time In Neverland“ haben die konservativsten Anhänger der Dänen zwei Dekaden warten müssen: Schubkraft, Riff und Lässigkeit waren lange nicht mehr so fest im Hardrock verankert.“ Und wenn die das sagen, können wir uns ja eigentlich entspannt zurück lehnen und die Musik das Gespräch führen lassen.

Wie fokussiert und überzeugt die Musiker von ihrem Material schon seit einem frühen Zeitpunkt waren, zeigt die Tatsache, dass man sich früh auf eine kleine Anzahl an Stücken

entschieden hat, die dann sukzessive weiter ausgearbeitet wurden. Eigentlich eine untypische Arbeitsweise, wählte man für den Vorgänger „Monster Philosophy“ noch aus rund 40 verschiedenen Songs aus.

Heraus gekommen ist nun im November 2011 schließlich ein Album, das Gitarrist Jacob Binzer dazu verleitet, ihm das Prädikat „unser wahrscheinlich bestes seit langem“ verleiht. Leider eine (zu) oft gehörte Phrase, im Falle der stets selbstkritischen D-A-D aber ein ernst zu nehmender Hinweis darauf, dass das Album zumindest in der Bandhistorie schon jetzt tatsächlich einen Ehrenplatz einnimmt. Nochmal Jesper Binzer: „Wir haben uns für DIC.NII.LAN.DAFT.ERD.ARK sehr früh auf etwa 14 Ideen festgelegt und an diesen Songs immer und immer wieder sehr hart gearbeitet. Und ich denke, dass diese Art, Dinge immer wieder neu anzugehen, ein guter Weg ist, lebendig und kreativ zu bleiben.“ Nach 20 Jahren immernoch den Geschmack von Fans und Fachpresse zu treffen, ohne sich dabei ständig selbst zu zitieren, spricht für diese These. „DIC.NII.LAN.DAFT.ERD.ARK“ ist eine Belohnung für alle Rockfans, für alle Freunde von tonnenschweren aber stets lebendigen Riffs und … eigentlich doch alle, die sich und ihren Ohren selbst was Gutes tun möchten. Und das sagen noch nicht mal wir…

Das Album ist bereits online vorbestellbar (z.B. bei EMP im Paket mit einem exklusiven T-Shirt oder bei Amazon mit einem signierten Miniposter) oder ab dem 11.11. beim Händler eures Vertrauens erhältlich.

D-A-D – DIC.NII.LAN.DAFT.ERD.ARK

Releasetermin: 11.11.2011

Im Februar könnt ihr euch von den legendären Livequalitäten der Dänen überzeugen. Denn dann sind sie ausgiebig in Deutschland unterwegs und ihr könnt sie euch hier anschauen:

ICS Festival Service GmbH presents: Fast On Wheels 2012

05/02/2012 – Frankfurt, Batschkapp
06/02/2012 – Nürnberg, Hirsch
07/02/2012 – Stuttgart, Roehre
08/02/2012 – Berlin, Postbahnhof
09/02/2012 – Osnabrück, Lagerhalle
10/02/2012 – Hannover, Musikzentrum
11/02/2012 – Bochum, Zeche
12/02/2012 – Köln, Luxor
16/02/2012 – München, Backstage
17/02/2012 – Schweinfurt, Stattbahnhof
27/02/2012 – Saarbrücken, Garage
03/03/2012 – Hamburg, Markthalle

Tickets gibt es für rund 22 Euro auf www.metaltix.com oder unter 04627 – 18 38 38.

Till Wilhelm

Geradeaus im Kreis – Der neue Roman
von BLANK-Autor Boris Guschlbauer

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Boris Guschlbauer ist ein Reisender. Blank-Leser kennen ihn aus vielen Reportagen, von Indien über Istanbul bis zu den Pyramiden, Polen und die Ostsee. Wie sein literarisches Debut „Crashkurs Paris“ (Lautsprecherverlag, 2001), ist auch sein neuestes Werk wieder die Versuch eine Reise zu be- und umschreiben. Aber natürlich ist es viel mehr als das. Nachfolgend gibt es die ersten Kapitel aus “Geradeaus im Kreis”, dieer Tage erschienen im Jay Kay und Fred Verlag. Alle Infos zu Boris Guschlbauer, seinem neuen Buch, Lesungen etc. finden sich unter www.ichwilleineriesenbockwurstmitsenfundzwarsofort.de.

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Leseprobe:

„Indische Busse sind Zeitbomben auf Rädern. In Deutschland wären diese Busse vor Jahrzehnten schon von Mitarbeitern des TÜV aus dem Straßenverkehr entfernt worden, aber nicht hier. Alles, was halbwegs rollte, wurde verzweifelt am Leben erhalten. Die Busfahrer standen dabei ihrem fahrbaren Untersatz in nichts nach. Sie alle waren durchweg selbstmordgefährdete Irre mit absolutem Hang zur Raserei und ohne Verantwortungsgefühl für nichts und niemanden. Auf ihrem Weg in die Verdammnis überholten sie ohne Rücksicht auf Verluste reihenweise die etwas langsameren Verkehrsteilnehmer. Dabei bedienten sie sich eher der Hupe als des Lenkrades. Ich fragte mich, ob die Hupen permanent Töne von sich gaben und man erst, um sie zu stoppen auf den Knopf drücken musste. Unser Busfahrer hinterließ ein endloses akustisches Diiiiiiieeeeeep in der Landschaft. Die marode Fahrbahn erinnerte mit ihren vielen Schlaglöchern an Emmentaler Käse. Oft ging der brüchige Asphalt unsanft in Lehm über, dann wieder eine ungesicherte Baustelle mittig auf der Straße. Doch die Busfahrer ließen sich davon nicht beirren, die Geschwindigkeit wurde keinesfalls gedrosselt, sie setzten zum Überholvorgang an, obwohl ein riesiger LKW auf der Gegenfahrbahn mit ohrenbetäubender Hupe und wildem Auf- und Abblenden des Lichts erschreckend schnell entgegen brauste. Aber ein Abbruch des Manövers war nicht üblich, die hinduistischen Götter würden uns schon helfen, und wenn nicht, dann gingen wir eben alle drauf und unsere Leichen würden auf einem Scheiterhaufen verbrannt und die Asche dem Ganges übergeben.

Zwei Hupen im Wettstreit, eine brüllte wütender als die andere, dann verschmolzen die Töne zu einem Soundtrack der Zerstörung. Ich hörte schon das üble Geräusch von zwei frontal aufeinander prellende Karosserien, von splitterndem Glas, brechenden Knochen und dem finalen Gurgeln der Lunge, aber im allerletzten Augenblick zog der Busfahrer auf die linke Fahrbahnseite und der LKW sauste nur Millimeter an uns vorbei.

Das war normaler Straßenverkehr. Keinen Passagier schien dieser waghalsige Überholvorgang aus der Reserve zu locken.

Nach weiteren todesmutigen Fahrten auf der falschen Straßenseite erreichten wir unversehrt Rishikesh. Ich hätte es nicht für möglich gehalten.“

Der spannendste Spielplatz der Stadt

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Telekom Playgrounds, das ist seit nunmehr fünf Jahren die perfekte Idee von „X-Games meets Rock Am Ring“ im kleineren, eintägigen Format in wechselnden Locations. Die große Konstante? Spektakuläre Showacts, noch spektakulärerer Sport.

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Am 20.11. treffen sich im Berliner Velodrom nun einige der besten Skater und BMX-Rider der Welt zum großen Abschluss des Telekom Playgrounds Jubiläumsjahre. Und um die Sache rund zu machen, wird die Riege der Spitzenathleten traditionell durch die hochkarätigen Musikacts von internationalem Format ergänzt: Incubus werden da sein, Alcaline Trio und weitere werden dafür sorgen, dass die Fans, die sich eben noch durch die spektakulären Darbietungen von den Sitzen reißen ließen, gar nicht mehr dazu kommen, wieder Platz zu nehmen. Wir wollen gerne zwei von euch jeweils mit Begleitung zu diesem Event schicken, um Zeugen dieser feinen Symbiose aus Sport und Show zu werden. Außerdem verlosen wir unter allen Teilnehmern ein Zebrahead Package (ltd. Von Bernd Muss designtes Girlie Gr. s/M- insg. gab es nur 66 Shirts plus 1 Zabrahead CD 2x die aktuelle Incubus CD.

Schreibt einfach bis zum 15.11. eine Mail mit dem Betreff “Telekom Playgrounds” an verlosung(at)blank-magazin.de und ihr seid vielleicht dabei. Wer sich sich nicht auf sein Glück verlassen möchte, kriegt Tickets und weitere Informationen unter www.telekom-playgrounds.de

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