Archive for Juli, 2012

Friedrich Ani

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An einem lauen Mittwochssommerabend traf ich den Schriftsteller Friedrich Ani, in dem von ihm gewählten Münchner Stadtcafé. Seit seinem grandiosen Buch „Verzeihen“, das ich vor nicht allzu langer Zeit zum zweiten Mal las, hatte ich den Entschluss gefasst, um ein Treffen zu bitten. (mehr…)

Rock im Stadtpark –
Das immerjunge Festival

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Was vor 6 Jahren mit wenigen 100 Fans und ein paar kleinen Bands begann ist heute aus dem Festivalkalender der Republik nicht mehr wegzudenken: Rock im Stadtpark in Magdeburg lockt inzwischen nicht nur Jahr für Jahr tausende von Bands an, sondern versammelt auch immer wieder nationale und internationale Größen der härteren Musik in seinem Line-Up. 2012 folgten so unter anderem The BossHoss, Jennifer Rostock, Gentleman, Marteria und Royal Republic der Einladung von Veranstalterin Janin Niele. Und die ist das, was „Rock im Stadtpark“ endgültig einzigartig macht.

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Denn wenn am ersten August-Wochenende (3.–5.) drei Tage lang Bands auf zwei Bühnen den altehrwürdigen Stadtpark zum Kochen und mehrere tausend Besucher zum Springen bringen, blickt die junge Frau hoffentlich am zufriedensten auf „ihr“ Festival ohne auch nur eine Band vollständig gesehen zu haben. Und die Anführungszeichen könnte man eigentlich getrost weglassen. Denn das Festival ist seit der Erstauflage im Jahr 2007 das Lebenswerk der jungen Frau, die ihre ersten Konzerte bereits mit 15 Jahren veranstaltete. Des Hinterherreisens müde, beschloss sie pragmatisch, die Bands einfach nach Magdeburg zu holen. Und was klein anfing ist inzwischen ein Vollzeitprojekt geworden, das jährlich weit über 100.000 Euro an Kosten verursacht. Heute ist Janin 21 und Geschäftsführerin einer GmbH, die sich um die Abwicklung von „Rock im Stadtpark“ kümmert. Heute ist damit natürlich vieles deutlich einfacher als früher: „Früher wie heute gibt es Gebietsschutz und exklusive Auftritte, wodurch es bei namenhaften Bands nicht ganz einfach ist diese auch zu bekommen. Da ich mit vielen Agenturen über die Jahre gut zusammenarbeite ist das Vertrauen da.

Veranstaltet man über Jahre Newcomerbands der Agenturen, bekommt man auch die Headliner. Viele Leute haben gesehen wie es sich entwickelt hat und aller Anfang ist schwer. Wer mit uns den Weg gegangen ist, verzeiht auch Fehler, denn wo gehobelt wird, da fallen Späne.“ Die Schattenseiten des Erfolgs sprechen aber auch eine deutliche Sprache, wie die junge Selfmade-Festivalmacherin erzählt: „Als ich älter wurde, kamen bei einigen Männern, darunter auch Geschäftspartner, Hintergedanken auf. Da Frau hier fast allein in einer Männerdomäne kämpft, ist es nicht immer einfach. Manchmal hilft ein kurzer Rock und ein nettes Lächeln, oft provoziert man damit aber auch Penetranz. Was ich jetzt immer mehr merke ist der Neid, vorne rum lächeln einen alle an, hintenrum Rufmord ohne Ende. Nimmt man Angebote an, hat man die besten Freunde, lehnt man diese ab, kann es zur Hölle auf Erden werden.“ Umso wichtiger ist ein funktionierendes Team um die Frontfrau herum. Denn große Aufmerksamkeit weckt auch Begehrlichkeiten von Seiten, die nicht unbedingt zum Tagesgeschäft rund um das Veranstalten eines dreitägigen Festivals gibt. „Man braucht ein starkes Umfeld mit echten Freunden, die dir selbst zeigen, wie wichtig du bist, denn abgesehen von Kritik bekommt man als Veranstalter kaum was ab. Es kommt keiner zu dir und sagt “Danke, dass du das für uns gemacht hast”. Es gibt also immer wieder Momente, in denen man denkt, dass diesmal möglicherweise das letzte Mal war.

Es gibt auch echte Konflikte, welche durch die Medien gehen, wofür man ein starkes Fell braucht. Ich habe letztes Jahr bei Facebook “Alles ist doof” gepostet und am nächsten Tag stand in zwölf verschiedenen Zeitungen, dass das Festival umzieht und der MDR kreuzte vor meiner Haustür auf. Hinzu kommt, dass man dann allen Frage und Antwort stehen muss, es immer Besserwisser gibt, die im Internet eine Kalkulation erstellen, obwohl sie keine Ahnung haben, alles schon da gewesen.“ Dass dafür Janins Kalkulation auch 2012 aufgehen wird, sorgt gerade auch der Wettergott. Sympathische Festivaltemperaturen im mittleren Zwanzigerbereich werden wohl noch einige Kurzentschlossene in die Hauptsadt Sachsen-Anhalts locken. Das Team um Deutschlands jüngste Festivalmacherin hat seine Hausaufgaben ja bereits erledigt und ein abwechslungsreiches, hochkarätiges Line-Up zusammen gezimmert. Wünsche werden hier musikalisch kaum offen bleiben und wer außer tollem Wetter, großartigen Bands und einer einzigartigen Veranstalterin noch weitere Gründe braucht, warum er ab Freitag im Stadtpark aufschlagen sollte, bekommt sie von der Chefin persönlich geliefert: „Das stärkste Merkmal von Rock im Stadtpark ist die Sympathie. Das Festival wird von keiner großen Veranstaltungsagentur gemacht, sondern von ein paar Jugendlichen, das ist es auch was es greifbar macht. Die Leute haben ständig einen Ansprechpartner vor Augen, können über Mails oder Facebook direkt mit uns kommunizieren. Außerdem ist es das einzige Festival weit und breit, das mitten in der Stadt liegt: 10 Minuten Fußweg und man steht in der Innenstadt, die Atmosphäre ist traumhaft schön. Für junge Festivalbesucher kommt der attrkative Preis dazu. Die Preise liegen zwischen 25–45€ für das komplette Wochenende.“ Tickets sind noch im Vorverkauf auf www.rock-im-stadtpark.de zu haben.

Und welche Träume möchte sich Janin noch mit ihrem Festival erfüllen? „Ich möchte auf meiner Bühne unbedingt noch Die Ärzte, Die Toten Hosen und Clueso sehen“. „Sehen“ dann wohl eher im Sinne von „Hören“. Aus dem Produktionsbüro. Zu viel zu tun.

Schickt uns bis Dienstag, 31.7., eine Mail mit dem Betreff “Rock im Stadtpark” an verlosung[at]blank-magazin.de und wir schenken vielleicht genau Dir zwei Tickets fürs Festival.

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