Archive for November, 2012

Viel versprochen, mehr gehalten.

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„Glühende Emotion“, „spektakuläre Dynamik“ und „einige der weltweit talentiertesten Tänzer“ versprechen die Macher von „Ballet Revolución“ in der Ankündigung des Tanzspektakels, das noch bis zum 02.12. im Berliner Admiralspalast gastiert. Und wo andere Produktionen ob solch markiger Worte nur ein müdes Gähnen ernten, um dann anschließend an den geschürten Erwartungen zu scheitern, entfesselt das Ensemble einschließlich der formidablen Band in den rund zwei Stunden Performance tatsächlich Begeisterungsstürme und offenes Staunen beim Premierenpublikum.

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Der Stilmix aus klassischem Ballet, Streetdance und purer Athletik, getanzt auf die Hits zumeist südamerikanischer Künstler unserer Tage wie Ricky Martin, Shakira oder Jennifer Lopez, schlägt erfolgreich die Brücke von der „reinen Lehre“ im strengen Gewand hin zu dem, wofür der Tanz an sich eigentlich steht: Ausdruck von Lebensfreude, Emotion schlägt Konvention, die Kunst der klaren Form im ungebändigten Drang, sich auszuleben. Die Tänzer, rekrutiert aus der legendären staatlichen Tanzhochschule Kubas und den angesehensten Compagnien des Landes, tanzen und spielen scheinbar sich selbst, mal bärtig, mal langhaarig und widersetzen sich so scheinbar mühelos der ständigen Domestizierung im klassischen Fach. Ausnahmekönner werden hier auf modernen Stoff in moderner Inszenierung losgelassen und können so all das zeigen, was das Ballet einzigartig macht. Wenn in mancher Szene beinahe das gesamte Ensemble in die Choreographie eingebunden ist, scheint die Bühne des Admiralspalast kurz vor dem Bersten zu stehen – und das nicht alleine ob der puren Masse an Mensch. Mehr Emotion, mehr Leidenschaft, mehr Dynamik und mehr Unterhaltung zwischen klassischer Tanzkunst und modernem Entertainment wird man in diesem Winter in Berlin nicht mehr geboten bekommen. Tickets für die restlichen Vorstellungen des „Ballet Revolución“ in Berlin gibt es noch im Vorverkauf.

(Foto: Bernd Uhlig)

 

 

Im malaysischen Dschungel

Der US-Amerikaner Jim Thompson ist eine der schillerndsten Figuren Südostasiens. Seines Zeichens Unternehmer, trug er wesentlich dazu bei, die thailändische Seiden- und Textilindustrie durch maschinelle Fertigung zu revolutionieren. Sein ehemaliges Wohnhaus, ein traditionelles thailändisches Holzhaus am Saen Saeb Khlong in Bangkok, ist bis heute ein Besuchermagnet.

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Die Pflicht ruft!

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Millionen Konsolenspieler haben darauf gewartet, nun ist es endlich so weit: Der neue Teil der Call of Duty-Reihe erscheint und wird – wetten, dass? – mal wieder inhaltliche und kommerzielle Maßstäbe setzen. Mit den bislang neun Titeln der Reihe wurden über 3 Milliarden Euro umgesetzt, die Zahl der Spieler liegt wohl im zweistelligen Millionenbereich. Stolze Marken, die verpflichten. Im neuen Teil “Call Of Duty: Black Ops 2″ schickt der Entwickler die Charaktere in einen futuristischen Kalten Krieg zwischen China und dem Rest der Welt. Es geht natürlich um Ressourcen (die Seltenen Erden-Vorkommen liegen zu 95% in chinesischer Hand) und Terrorismus.

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So weit, so wenig spektakulär. Man muss den Fachleuten aber natürlich nicht extra erklären, dass bisher jeder Teil der Reihe mit irgendeiner Innovation oder zumindest einer charmanten neuen Idee um die Ecke kam. So auch hier: Der Spieler kann den Verlauf der Geschichte mehr als bisher gewohnt beeinflussen, unterschiedliche Entscheidungen an Schlüsselstellen der Kampagne führen zu unterschiedlichen Enden und Herausforderungen. Mehr Optionen, mehr Wiederspielwert. Diese Aussicht lässt auch erfahrenen CoD-Hasen jetzt schon das Wasser im Munde zusammen laufen. Wir sitzen schon aufgeregt vor der warmlaufenden PS3 und können es kaum erwarten, den Controller rotieren zu lassen. Es wird uns deshalb wirklich schwer fallen, die drei beinahe druckfrischen Exemplare des Spiels, die wir zur Verfügung gestellt bekommen haben, an euch weiter zu reichen. Das Gemeine: Es sind jeweils noch eine Kappe und eine iPhone 4-Hülle im CoD-Design dabei. Wer gewinnen möchte, schickt bis zum 25.11. eine Mail mit dem Betreff “Ops – I Did It Again” an verlosung(at)blank-magazin.de

Eigentlich bin ich eine Jägerin.

Nachdem sich zuletzt bereits unser Chefredakteur mit dem Thema ‘Mythos Monogamie’ eingehender beschäftigt hat, hat sich unsere Autorin Mirka Uhrmacher diesem Thema auf sehr persönliche Art und Weise angenommen. Nachdem sie sich zuletzt ausführlicher mit dem Soft-SM-Trend auseinandergesetzt hatte, geht es diesmal um die eigene Befindlichkeit im ewig währenden Spannungsfeld von Lust, Laster und Liebe.

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Beats, Bass und Brokat

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Jägermeister macht wieder den Kernforscher: Mit der Beharrlichkeit eines Atomwissenschaftlers legen die Locationscouts des Kräuterlikörs in ganz Deutschland die Seele ganz besonderer Hütten offen. Und das, um euch genau dort die coolsten Partys der Nacht mit den angesagtesten Elektronikkünstlern unserer Tage zu spendieren. Ihr ahnt es bereits: Die “Jägermeister Wirtshaus Tour” ist wieder auf der Straße, um in gemütlicher Kneipenatmosphäre uriges Clubfeeling herauf zu beschwören. Das finale Wochenende der Tour 2012 beglückt diesmal die beiden Metropolen im Norden der Republik. Am 16.11. wird im “Edelweiss” im Görlitzer Park (Berlin) aufgeschlagen, Tags darauf ist Hamburg an der Reihe (“Polizeisportvereinsheim” an der Sternschanze).

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Und das Package, mit dem ihr in die Vorweihnachtszeit reinfeiern könnt, kann sich mal wieder sehen lassen: Derbe Indiebeats von “Fuck Art, Let‘s Dance” werden euch genau so ins Schwitzen bringen wie der satte Electroschlager der “Turntable Hools”. Und das alles zwischen Kicker, Darts und Kegelbahn. Ohne störende Nachbarn und im Schein rustikaler Wandlampen.

Wir haben nun die Freude, euch nicht nur den Mund wässrig zu machen, sondern auch die Chance, einem von euch was auf die Ohren zu geben, selbst wenn ihm der Sprung auf die Gästeliste nicht gelingen sollte. Denn wir verlosen ein Paar Sennheiser Kopfhörer HD229 White im Wert von rund 50 Euro.

Was also tun? Erstmal auf www.facebook.com/jaegermeisterwirtshaustour anmelden und uns dann eine Mail mit deiner Adresse und dem Betreff “Jägermeister” an verlosung[at]blank-magazin.deschicken. Einsendeschluck äh -schluss ist der 14.11..

Merry Winter Jack

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Endlich, wir läuten die Vorweihnachtszeit ein! Aber nicht mit Lebkuchen, nicht mit Jingle Bells und schon gar nicht mit Rentierdeko. Nein, ganz anders. Der Duft von Apfel wabert durch die Redaktionsräume… Ein Hauch von Zimt… Es wird wohlig und gute Laune macht sich breit. Denn Jack Daniel‘s hat auch in diesem Jahr wieder einen… nun ja… Heiland gesandt. Der Winter Jack kommt alle Jahre wieder, um uns allen die hochprozentige Frohe Botschaft zu verkünden. Der Geschmack von Zimt, Nelken und weihnachtlichen Gewürze machen diesen Punsch zum ersten Weihnachtsgeschenk und das schon im Dezember.

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Und so wie drei Weise aus dem Morgenland ausgesandt wurden, um das Jesuskind zu finden und mit Geschenken zu überhäufen, so senden wir nun drei Preise aus Sponsorenhand, um euch zu beglücken. Natürlich gibt es dreimal den WINTER JACK – jeweils gemeinsam mit der dazu passenden Tasse, um sich stilecht auf den wahren Weihnachtswahnsinn vorbereiten zu können. Natürlich heiß zu genießen. Wer gewinnen möchte, schickt bis zum 20.11. eine Mail mit dem Betreff “Winter Jack” an verlosung(at)blank-magazin.de. Und wer es sich noch so richtig… und wir meinen SO RICHTIG gut gehen lassen möchte, der surft nach dem Absenden noch auf www.winterjack.de. Dort gibt es nämlich noch einen ganz besonderen Abend zu gewinnen: JACK DANIEL‘S schickt einen Koch zu dir nach Hause, der dich und fünf Freunde mit feinsten Südstaaten-Spezialitäten verwöhnen wird (Für beide Gewinnspiele gilt: Teilnahme ab 18 und auf Deutschland beschränkt.) Ihr Kinderlein kommet…

This is still the life

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Es kann ein Fluch sein, bereits mit seinem ersten Album durch die Decke zu gehen und mit drei Singlehits europaweit richtig abzuräumen. So ist es der damals 20-jährigen Schottin Amy MacDonald mit ihrem Debüt “This Is The Life” passiert. Das Album hielt sich 100 Wochen in den Top100, die gleichnamige Single noch 56 Wochen. Dem durch den gigantischen Erfolg gestiegenen Druck setzt die junge Frau in der Folge das einzig wirksame Mittel entgegen, um nicht in der Welle der Konkurrentinnen und Trittbrettfahrer unterzugehen: Sie schreibt und produziert einfach weiter herausragende Musik.

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Die beiden folgenden Alben “A Curious Thing” und das aktuelle Werk “Life In A Beautiful Light” gehen aus dem Stand auf Platz 1 in Deutschland auf auf 2 in Großbritannien. Die inzwischen erwachsene junge Frau mit dem außergewöhnlichen Akzent und der außergewöhnlichen Stimme mixt auch weiterhin Folk-Elemente mit dem typischen Indie-Pop, wie er nur von der Insel kommen kann und erzählt unverdrossen davon, wie es ist, als intelligente Künstlerin durchs Leben zu gehen. Und nun kann MacDonald ihrem Tagebuch ein neues Kapitel hinzufügen: Ab dem kommenden Freitag ist die Schottin für nur fünf Shows in Deutschland unterwegs und hat natürlich alle ihre zahlreichen Hits im Gepäck. Es wartet auf alle Besucher: Ein wunderbarer Abend im Zeichen des Indiefolk, spannende Momente links und rechts der immer wieder gespielten Hits und die Gewissheit, für knapp zwei Stunden zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Der Auftakt im Kölner Palladium ist bereits ausverkauft, für die vier weiteren Konzerte gibt es noch Tickets.

09.02. – Köln, Palladium (ausverkauft)
12.02. – Berlin, Tempodrom
13.02. – Offenbach, Stadthalle
14.02. – Leipzig, Haus Auensee
16.02. – München, Zenith

Bis zu den Knöcheln im Eiswasser

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ANKERHERZ, der Verlag mit den starken Werten, den wahren Helden und den außergewöhnlichen Geschichten hat es wieder getan: Ein ganz außergewöhnliches Buch vorgestellt, das den Leser direkt in sich hinein zieht, wie ein Wellental den eben noch auf dem Kamm tanzenden Trawler. “Northwestern” erzählt die Geschichte von Sig Hansen und seiner Familie, einer norwegischen Fischerdynastie an der Westküste der USA. Es handelt vom harten Leben auf der offenen See, von Freundschaft, Brüderlichkeit, Loyalität, Freude und Verlust.

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Regisseure machen aus diesen Zutaten gleich drei schmierige Kitschblockbuster. Mark Sundeen, der Reporter des New York Times Magazine, der die Geschichte der Hansens aufgeschrieben hat, verdichtet alles auf ca. 230 Seiten und schafft damit viel mehr, als es Hollywood je zu leisten im Stande wäre: Man malt seine eigenen Bilder zu den eindringlichen Schilderungen in Seefahrerprosa, der Puls schlägt im Takt der Dieselmotoren und es fühlt sich an, als stünde man beim Lesen knöcheltief im eiskalten Wasser der Beringsee, nur aus Loyalität den Protagonisten gegenüber. Was hängen bleibt, nach der Lektüre dieser liebevoll erzählten Ode an die See, den Zusammenhalt und den allgegenwärtigen Gefahren der Fischerei in lebensfeindlicher Umwelt: Wofür Österreicher 40 Kilometer in die Luft gehen müssen, erlebt man auf offener See jeden Tag aufs neue umsonst. Kaum zu kalkulierende Naturgewalten, die tödliche Gefahr, die auch kleinste Fehler im Zusammenspiel aus Mensch und Ausrüstung heraufbeschwören und am Ende des Tages die Faszination, den Gewalten getrotzt und dem wilden Leben einen weiteren tag abgetrotzt zu haben. “Northwestern” ist so spannend, wie die Krabbenjagd in den nördlichsten Gefilden, so herzerwärmend, wie es nur die Geschichten von Freundschaft unter Männern sein können und so fesselnd, wie die Leine eines losgerissenen
Fangkorbes bei Windstärke 13, der sich in Windeseile um deine Knöchel geschlungen hat, um dich herab zu ziehen in die tosende See. Genau in diesen Momenten ist man nämlich froh, Männer wie Sig Hansen bei sich zu haben. Und sei es auch nur 230 Seiten lang. Zum Glück ist “Northwestern” wie alle Bücher des Verlages etwas zum daran festhalten. Schwer in der Aufmachung, griffig und liebevoll. Ankerherz macht Bücher, denen man sich gerne anvertraut. Zumindest tagelang. Um sich ihnen wochenlang auszuliefern, dafür sind sie leider viel zu kurz.

Till Erdenberger

Frauen und Bücher Teil 1

Vielleicht ist es ein etwas verzerrtes Bild, was uns da hohl anlächelt. Vielleicht ist es auch einfach nur Business. Auf jeden Fall wird es dem nicht gerecht, was im Allgemeinen und speziell im Besonderen so gedacht wird. Egal ob die Familienministerin ein verquertes Weltbild beschreibend versucht Politik für Frauen zu machen. Oder die ehemalige First Lady die eigene und die unbedarfte Gier ihres Göttergatten ausschlachtet. Oder Julia Schramm der Unwichtigkeit die Krone aufsetzt und sich selbst zu etwas stilisiert, was es gar nicht gibt. Es tut einfach nur weh. Und wahrscheinlich wird es so weitergehen, denn Verlage scheißen zur Zeit so ziemlich jede junge Frau mit einem Buchvertrag zu, die es halbwegs unverletzt bis hier hin geschafft hat. Zum Wunden lecken lässt man sie dann jedoch meist alleine. Doch um das Bild zu entzerren stellen wir in dieser und den nächsten Ausgaben Bücher vor, die dem, was wir als progressiv betrachten, etwas Nahrung geben. Bücher, die einladen und nicht abschrecken. Bücher, die es tatsächlich wagen oder gewagt haben, die Welt neu zu beschreiben.

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Angela McRobbie
„Top Girls Feminismus und der Aufstieg des neoliberalen Geschlechterregimes“
(VS Verlag)

Angela McRobbie ist Professorin für Kommunikationswissenschaften in London und beschreibt in ihrer lesenswerten Studie popkulturelle Spannungsverhältnisse, denen Frauen ausgesetzt sind und die  feministisch degradierend Abhängigkeiten aufbauen, die in ihrem Erscheinungsbild so komplex sind, dass sie als diskriminierende Faktoren nur schwer zu erkennen sind. Unterhaltsam und lehrreich werden hier Filme und Ikonen zerpflückt, ohne all zu oft den Sinn für Konsum- und Alltagsrealitäten zu verlieren.

 

Laurie Penny
„Fleischmarkt –
Weibliche Körper im Kapitalismus“
(Nautilus, 2012)

Die Autorin des populären Blogs „Penny Red“ beschäftigt sich in diesem schmalen aber wichtigen Buch mit den Mechanismen, die dafür sorgen, dass Frauen sich einem medial und marktwirtschaftlich entworfenen Ideal unterwerfen, ohne sich den Folgen dessen überhaupt bewusst zu sein. Penny seziert und entlarvt den kapitalistischen Geist der Bevormundung als Instrument der Machterhaltung und der Unterdrückung.

 

 

 

Katja Kullmann
„Echtleben“
(Eichborn, 2011)

Katja Kullmann beschreibt und inszeniert sich in diesem erfrischend lakonisch erzählten Buch als Frau im Strudel der Empfindsamkeiten im Leben der über 30jährigen, die vom Individualismus getrieben eine neue Dimension von Wertigkeiten entdeckt, die Bestehendes ergänzen, notfalls substituieren und wie der persönlichen Ausweg aus der Konformität nicht zwangweise in einer Sackgasse enden muss. Wir nennen das hier mal angewandte Theorie und empfehlen diese Buch dringendst  Falls das jemanden zum Kaufentscheid bewegt: Es ist zuweilen sehr witzig. Stichwort ‚Emotionaler Klimawandel‘.

 

Simone De Beauvoir
„Das andere Gechlecht“
(Rowohlt, 1951)

Hipster-Grundlage und feministische Pflichtlektüre, zeitlos, intelligent, unnahbar. Simone De Beauvoir findet Worte und Sprache, von denen Feminismus noch lange zehren wird. Ihre Beziehung zu Sartre gilt als Musterbeispiel einer intellektuellen Ehe, radikal und idealisiert bis ins Letzte.

 

 

 

Testcard Nr.8
„Gender – Geschlechterverhältnisse im Pop“
(Ventil Verlag, 2000)

Der in Popkultur verhaftete, aber immer wieder bieder wirkende Ventil Verlag aus dem provinziellen Mainz, hat immer wieder versucht Momente der Popkultur theoretisch aufzubereiten und zu analysieren. Mit am Besten gelungen ist es in der mehr oder weniger halbjährigen Buchmagazin-Reihe Testcard, speziell in der achten Ausgabe, die vor nun mehr als einem Jahrzehnt die interessantesten Diskursansätze in sich vereinte und zuweilen dem Ganzen den Hauch einer neuen Sprache zu geben schien. Hier schwankt man zwischen Tradition und Moderne und doch sind Texte über und mit Überschriften wie „Nur scharfe Girlies und knackige Boys?  – Traditionelle und innovative Geschlechterbilder in Musikvideos“, „Harte Mädchen weinen nicht – Zum Umgang von Musikerinnen mit weiblichen Klischees“, „Nicht schlecht für eine Frau -Frauen als Produzentinnen von elektronischer Musik“ oder „Geschlechterverhältnisse und Gender-Debatte im Pop“ Pflichtlektüre für den Hipsternerdmetromacho von Heute.

 

Hannelore Schlaffer
„Die Intellektuelle Ehe – Der Plan vom Leben als Paar“
(Carl Hanser Verlag, 2011)

Liebe sorgt zuweilen für eine Gleichberechtigung der Geschlechter, die gesellschaftliche Normen umgeht und bestenfalls ergänzend verändern lässt. Elisabeth Schlaffer zeigt auf und an wie es gehen könnte, sucht und findet historische Beispiele, gelungene, gescheiterte, meist Ansätze, die Unzulänglichkeiten offenbaren und dennoch demonstrieren, dass Partnerschaft in unserer heutigen Zeit mehr bedeuten kann, als die monogame Ehe zwischen Mann und Frau . Ein Buch zwischen historischer Suche und gegenwärtlicher Betrachtung.

 

 

Diane Di Prima
„Revolutionäre Briefe“
(Eco Verlag 1981 (Originalausgabe), aktuell erhältlich bei edition 8)

1971 erschien Diane Di Prima lyrische Anklage der amerikanischen Regierung und Gesellschaft bei City Light in San Francisco. Zu diesem Zeitpunkt war Di Prima, die in den 50er jahren in Beatnik-Kreisen um Kerouac und Ginsberg ihre Erweckung und kritisches Bewusstsein fand und in den 60ern in Timothy Learys LSD-Kommune lebte, bereits eine der meistgehörten Stimmen der Hippie-Bewegung. Di Prima hat fünf Kinder von vier Männern und ist Pflichtlektüre für den lyrisch-emotionalen Ruck.

 

Eva Illouz
„Warum Liebe weh tut“
(Suhrkamp, 2012)

Illouz untersucht die Liebe als soziologisches Phänomen wie Marx einst die Ware im Kapitalismus. Dabei verliert sie jedoch weder den Menschen als individualisierte Funktionseinheit aus dem Blick, noch die Kraft der Romantik. Illouz beschreibt den modernen Menschen, ohne Allüren, ohne Besserwisserei.
(Teil 2 folgt) 
Elmar Bracht

Eins plus eins gibt mehr

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Okay, es sieht aus wie die White Stripes – nur andersrum: Me And My Drummer sind Charlotte Brandi (Gesang, Keyboard und Piano) und Matze Pröllochs (Schlagzeug). Aber genau die diese andere Zweier-Formation sind die beiden BerlinerInnen (übrigens produziert von Tobias Siebert (Klez.e, Juli, Herrenmagazin)) viel mehr als die Summe der spärlichen Instrumentierung. Singer/Songwriter-Romantik trifft auf Indiepop trifft auf geschmackvoll gesetzte Synthiepassagen. Musik zum Träumen, Musik zum Drübernachdenken. Wie spannend das ist, davon kann man sich im November auf den heimischen Bühnen überzeugen.

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10.11.2012 – DE – Erfurt, Franz Mehlhose
12.11.2012 – DE – Potsdam, Waschhaus
13.11.2012 – DE – Bremen, Lagerhaus
30.11.2012 – AT – Salzburg, Arge / Roter Salon
01.12.2012 – DE – München, ON3 Festival
04.12.2012 – DE – Stuttgart, Schocken — new date
05.12.2012 – DE – Dresden, Beatpol — new date

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