“F” – Daniel Kehlmann

130829_daniel_kehlmann_f_cover_rowohlt_g

Der 1975 in München geborene Daniel Kehlmann ist ein großartiger Schriftsteller, das ist unbestritten. Und auch wenn die “Die Vermessung der Welt” mir das Herz nicht vollständig zu erwärmen wusste, so hatte er mich bereits mit “Ich und Kaminski” oder danach mit der Kurzgeschichte “Rosalie beschließt zu sterben” aus “Ruhm”. Was er da jetzt aber mit seinem neuen Roman “F” wieder veranstaltet, ist erneut über jede Kritik erhaben. Einzig, ob einen die Frage nach der Existenz des Zufalls interessiert, oder ob man den Zwillingen wie deren Halbbruder auf ihrem schicksalhaften Lebensweg folgen will, bleibt Geschmackssache. Ich mochte es.

Einige der besten Zeilen:

Jahre später, sie waren längst erwachsen und ein jeder verstrickt in sein eigenes Unglück…..
Ich verfehle die meisten Töne, aber das gehört zu meinem Beruf, fast alle Pfarrer singen schlecht.
Ein Priester muss vorsichtig sein dieser Tage, harmlose Gesten gibt es nicht mehr.
Ich beneide Alkoholiker. Filme werden über sie gedreht, man engagiert die besten Schauspieler, man schreibt über sie Reportagen und Romane.
Wie, wenn wir immer derselbe sind, in immer anderen Träumen?
Die Hälfte der verbliebenen Strecke wird wieder eine Hälfte haben und diese wieder eine, und da verstehe ich, dass Zeit nicht nur unendlich lang ist, sondern auch unendlich dicht, zwischen einem Moment und dem nächsten liegen immer unendlich viele andere Momente; wie kann sie überhaupt vergehen?

Roman Libbertz

         

zalando.de - Schuhe und Fashion online