Ayo

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Wie es sich im Sommer so gebührt, trage ich zur Zeit Gips…äußerst kleidsam, robust und garantiert ein Hingucker. Und warm. Deshalb meidet man in dieser Zeit gerne Orte und Anlässe, bei denen es heiß her zugehen könnte. So auch Konzerte. Zumindest manche. Diesem Umstand sei Dank, feierte unsere Praktikantin Brenda ihr Debut: Blog-Frau auf Konzert mit anschließender Review. Ihre erste. Zum Ayo-Konzert am 26.5. im Lido. Ich war gespannt. Ihr ward es auch. Hier ist sie:

Hat alles ohne Probleme geklappt mit der Liste. Da hatte ich irgendwie noch Sorge. Jeder hat schon Mal beobachten können, wie jemand auf der Liste zu stehen meint, es nicht tut und, unter den hämischen Blicken der Mitwartenden sowie, im schlimmsten Fall, nach peinlichen Diskussionsversuchen, mit gesenktem Haupt das Etablissement verlässt. Die Frau an der Kasse hat gesagt, dass wir die ersten drei Lieder Fotos ohne Blitz machen dürfen, danach dann aber keine mehr und die Kamera an der Garderobe abgeben müssen- mit der Drohung: Mein Kollege sieht das, wenn du Fotos machen solltest. Rauhe Stimmung im Lido…Da wurde noch rumgescherzt, dass die Kölnerin wohl zu eitel ist, um nach drei Liedern Performance noch irgendwelche verschwitzten Fotos von sich machen zu lassen. Natürlich könnte das auch was mit ungestört performen zu tun haben. Aber sowas weiß man als Nicht-Künstler ja nie so genau. Also, keine Ahnung, ob Ayo eitel ist oder nicht, aber volle Kanne sympathisch ist sie! Denn: Sie kam auf die Bühne, hat beschämt gelächelt und GEWUNKEN! Ich liebe es, wenn Erwachsene aufgeregt oder beschämt wie kleine Kinder winken! 

Dann gings los mit der Musik. Sie stand auf der Bühne, mit Gitarre in der Hand, auf der einen Seite ein Typ am Keyboard, was zwischenzeitlich wie ein echtes Klavier klang- vielleicht wars auch ein elektronisches Klavier (oh Wunder der Technik, ihr entzückt mich immer wieder)-und auf der anderen ihr Background Sänger/Gitarrist.
Das Publikum war von Anfang an motiviert mitzumachen, was sie dann auch ziemlich schnell machen durften. So bereitwilliges Publikum findet man wahrlich nicht auf jeder Veranstaltung. Ist schon geil wenn (ich kann nicht schätzen) voll viele Leute im Chor immer wieder -an passender stelle- “Wouldn’t it be better?” rufen. Die Mitmach-Freude des Publikums blieb auch stabil bis zum Ende. Gehört sich auch so, immerhin hatten viele mehr als genug Zeit, sich vorzubereiten und Vorfreude aufzubauen. Immerhin wurde das Konzert ja um einen Monat nach hinten verschoben. Gelegentlich konnte man meinen, nervös trappelnde Füße zu hören. Leider war das Können beim rhythmischen Klatschen nicht so groß, wie der Wille. Zitat einer Freundin, die ich zufällig traf: „Ach herrlich, die deutsche Klatschkultur!“. Wenn das mal nicht politisch korrekt ist…
Zwischendurch hat Ayo ein klein wenig Klischees besungen, von Girls und Boys und was die so wollen. Wieder mit der Aufforderung, dass die Girls sich zu erkennen geben, genauso wie die Boys. Schön war an dieser Stelle zu sehen, dass es ein ziemlich geschlechtlich gut durchmischtes Publikum war (böse Zungen behaupten, Ayo sei „Mädchenmusik“) und dass auch die älteren Herren neben mir freudig “Boys” geschrien haben, als sie dran waren. Der gleiche Mann hat zum Schluss beim I’ll be there Cover lauthals “Aai bi seehr” von sich gegeben. Das war süüüß. Die äußerst politisch korrekte Ayo hat dann das kleine Boys Girls-Schrei-Battle mit einem „und nun alle gemeinsam“ friedlich beendet. Niemand musste an diesem Abend sterben. Today was a good day!
Es war ein wunderschönes Konzert. Ich feier ihre idealistischen, manchmal kitschigen Texte auch einfach. Deswegen war ich des Öfteren mal gerührt- Emotions und so u know… Doch keine Bange, kein Heulkonzert, durch ihre kleinen Bemerkungen zwischendurch war es dann auch immer mal wieder lustig.
War alles wirklich cool, sie kam nochmal auf die Bühne und hat ne Zugabe gegeben, wo auch „Down on my Knees“ gespielt wurde (einer ihrer berühmten alten Songs). Das einzig leicht sonderbare war kurz vor Schluss, als sie versucht hat bischen auf der spirituellen Schiene zu fahren. “Music is a spiritual thing” ja stimmt, ok, aber sie war dann so blabla Tempel, Church (da brennt mir ja immer gleich die Haut), „We are in Church right now, no matter what you believe, say : I am a believer“ blabla. Zum Glück ging das nicht soo lang und zum Schluss haben nochmal alle gemeinsam „I’ll be there“ gesungen. Das war dann auch das letzte Lied.
Ach ja! Hinter ihr stand die ganze Zeit ein DrumSet, ohne Besetzung. Nach ca. der Hälfte des Konzerts, hat sie sich daran gesetzt und ich dachte schon: aaaaalter Falter, dass kann sie auch noch?! Sie hat zwar jetzt nicht so das über Drumsolo gebracht, aber sie konnte schon ihren Gesang mit nem Beat unterlegen…Für die letzten Lieder hat sie sich dann auch noch ans Klavier gesetzt und mir somit bewiesen, dass sie einfach alles kann!

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(YB & BO)

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