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Casper, alter Botaniker!

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Ihr wart da. Casper war da. Und wir waren da. Gab es je einen Telekom Street Gig mit besseren Voraussetzungen? Selten, selten… Dem Künstler war´s ein „Inneres Blumenpflücken“ und wir fanden es auch grandios. Der Mann mit den neuen Standards eben. Wie fandet ihr es kürzlich in Stuttgart? Schaut ihm und euch einfach nochmal bei von unserer Fotografin Svenja Eckert eingefangenen Augenblicken des Blumenpflückens zu!

Alles in allem kein Deutschrock

eschenbach

“Alles in Allem” heißt das zweite Werk von ESCHENBACH. Und es ist verdammt stark geworden. Die Band, zwar jung an Jahren aber gespickt mit erfahrenen Menschen und Musikern, wird von Kritik und Kritikern 2012 in eine Szene gestoßen, in die sie eigentlich nicht rein gehört.

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Zu tief steht die Sonne der Kultur derzeit im Genre “Deutschrock”, als dass man Künstler mit dem Willen zu Originalität und EIgenständigkeit dorthin verorten dürfte, um sie dann auch noch hinterher mit Plagiatsvorwürfen zu schlagen, nur, weil sich mit Stephan Weidner so etwas wie der (ungewollte) Erfinder der Szene der Band als Mentor und Produzent angenommen hat. Dabei sind die Unterschiede auf “Alles in Allem” gegenüber den “Mitbewerbern” doch so offenkundig. Denn musikalisch finden ESCHENBACH 2012 deutlich öfter den richtigen Ton, das richtige Arrangement und die richtige Idee als noch auf ihrem Debüt, das deutlich stärker von Weidner beeinflusst schien. Zu locker laufen Songs wie “Teufel im Detail”, “Geist gegen Sucht” oder “Hassliebe” von der Platte, als dass man dahinter eine Konstruktion erwarten dürfte. nein, hier geht alles angenehm entspannt ins Ohr, dazu ist die thematische Bandbreite so groß, dass es – man möge es nachsehen und die entsprechenden Stellen selbst identifizieren – textlich sogar zum einen oder anderen Totalausfall kommt. Nun gut, es verkompliziert die Sache eben, wenn man nicht zum Branchen-Bullshit-Bingo-Generator greift, der dieser Tage offensichtlich allerhand übliche Phrasen und Reime rund um völkischen Pathos, Saufen und Selbstgerechtigkeit ausspuckt. “Alles in Allem” ist also alles, nur kein “Deutschrock”, denn der konstituiert sich derzeit mehr noch aus der Ästhetik, den Inhalten, der traurigen Entwicklung hin zum intellektuellen Vakuum, das von diffusen Machismo-Phantasien gefüllt wird. Dinge, von denen ESCHENBACH weit entfernt sind. ESCHENBACH spielen also deutschsprachigen Rock.

Wer Parallelen zum Werk des Produzenten (ob solo oder mit Familienanschluss) finden möchte, wird sie natürlich finden. Zu groß ist die Hitdichte auf “Alles in Allem”, als dass man daran vorbei käme, die qualitative Nähe zum alles überstrahlenden Fixstern im Deutschrock-Universum zu übersehen. ESCHENBACH sind 2012 kein Projekt, kein nicht zuende gedachter Gedanke mehr, und schon gar kein Onkelz-Klon unter den vielen Reagenzglas-Produktionen, die derzeit um die natürliche Erbfolge streiten. Denn während die anderen noch um die Fortführung einer Blutlinie bemühen, die bereits Juni 2005 im Staub der Lausitz versickert ist, verlassen sich ESCHENBACH lieber auf sich selbst. Und das macht Spaß und ist so angenehm unverkrampft, dass sie ihr eigenes Original sind. Und das ist allemal besser als jede Kopie.

Till Wilhelm

Arbeiterklassenethos und Revolutionsromantik

Man kennt das aus der eigenen musikalischen Sozialisation: Man lernt einen Song kennen, verliebt sich in ihn, schwört ihm ewige Treue und nach einer intensiven, aber in der Regel doch alles andere als ewigen Phase der gegenseitigen Wertschätzung, wird er nach und nach immer öfter im Shuffle-Mode übersprungen bis er irgendwann den Weg allen Irdischen geht und in der Versenkung verschwindet. Mein Song für die Ewigkeit heißt „Fields Of Athenry“, die Band Dropkick Murphys und unsere gemeinsame Phase der Wertschätzung nähert sich inzwischen trotz aller gegenteiligen Erfahrungen dem „Ewigkeits“-Status.

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Magisch… Überhaupt sind die Murphys um ihre Doppelspitze aus Sänger Ken Casey und Basser Al Barr mit einigen Stücken vertreten, die mal das eherne „irgendwann nervt alles“-Gesetz brechen können. Live ist die Folkpunk-Institution aus Boston sowieso legende, denn wenn der grundehrliche Arbeiterklassenethos, der sich als roter Faden durch die Bandgeschichte zieht, von mächtigen Dudelsackkaskaden in eine pogohungrige und feierwütige Menschenmenge gefeuert wird, spritzen Schweiß und Funken. Dass die US-Iren für ihr aktuelles Album „Going Out In Style“ nicht nur Platz 19 der deutschen Charts erobern, sondern sogar den „Boss“ persönlich zu einem Stelldichein bewegen konnten, zeigt sowohl den kommerziellen, als auch den künstlerisch-ideologischen Standard, den die Band inzwischen hat.

Anfang 2012 beehren die Murphys nun endlich mal wieder heimische Gefilde und spielen immerhin 5 Shows auf deutschem Boden. Wer einem anständigen, Guinness-geschwängerten Pogo nicht abgeneigt ist, wer die Revolutionsromantik liebt, die das traditionelle Liedgut der irischen Einwanderer transportiert oder schlicht und einfach einer verdammt hart arbeitenden Klasseband anschauen möchte, sollte einer dieser leider viel zu seltenen Gelegenheiten dringend wahrnehmen.

27.01.2012 – Hannover – AWD Hall
29.01.2012 – Berlin – Columbia Halle
30.01.2012 – Leipzig – Haus Auensee
01.02.2012 – Ludwigsburg – Arena
06.02.2012 – Düsseldorf – Mitsubishi Electric Halle

Tickets für die Shows gibt es u.a. auf www.eventim.de oder an allen CTS-Vorverkaufsstellen.

Till Erdenberger

Dropkick

Casper – Glaubwürdigkeit kein Thema

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Casper hat eine Geschichte zu erzählen. Seine eigene. Die hat auch mit dem Sprechgesang-Mutterland USA zu tun, in dem er aufwuchs. Doch Glaubwürdigkeit soll hier kein Thema sein. Sein eher schüchterner Look kollidiert auf schöne Art und Weise mit dem aufrüherischen Element seiner Texte, seiner schmutzigen Stimme und den Videos, wie z.B. in dem Song „Der Druck steigt”, eine schön geschnittene und doch provinzielle Widerstandsposse, die u.a. dafür sorgte, dass sein Album „XOXO“ als quasi Chartbreaker zu bezeichnen ist.

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BLANK-Fotografin Svenja Eckert hat Casper diesen Sommer fotografiert. In der Provinz. Beim Mini-Rock-Festival im schwäbischen Horb. Vielleicht genau der richtige Ort, ruhig und besinnlich und doch euphorisch und aufgeheizt. Doch casper funktioniert auch abseits urbaner Befindlichkeiten. Gut so. Nur das Wort ‘funktioniert’ gefällt mir in dem Zusammenhang nicht so. Aber das ist wahrscheinlich mehr mein Problem al seines.

Elmar Bracht

Video zu „Der Druck steigt“:

Viele Noten unterm Tisch

„Es ist nicht schwer, zu komponieren. Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen.“ (Johannes Brahms)

Weil just in den letzten Wochen so besonders viel im Brahms´schen Sinne gelungener Kram meinen Weg gekreuzt hat, will ich euch gerne mal ein paar der Platten vorstellen. Ein paar sind aktuell, ein paar haben mit einem kleinen Umweg den Weg wieder zu mir zurück gefunden. Aber alle haben das gewisse Etwas, das mir jetzt schon sagt, dass sie ordentlich abgehangen sind und den Test der Zeit bestehen werden oder es schon getan haben. Zugegeben, ein Innovationspreis wird sich mit dieser Zusammenstellung wohl nicht gewinnen lassen. Aber ich traue allen Vertretern dieses Ensembles zu, dass sie auch für den einen oder anderen von euch zu einem treuen Begleiter werden können. Los geht’s…

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cd1

Chuck Ragan – Feast Or Famine

Chuck Ragan ist in den letzten Jahren zu so etwas wie dem “großen, alten Mann” einer jungen US-amerikanischen Folkbewegung geworden. Auf inzwischen vier Alben arbeitet sich der Mann mit dem unglaublich physischen Gesangsstil nun schon an den Ideen, Standards, Geschichten und Emotionen einer lange – zumindest für europäische Ohren – verschüttet geglaubten musikalischen Tradition ab.

Ragan, der sich als Sänger der Indiepunk-Heroen Hot Water Music (deren Relevanz sich mir allerdings nie erschloss) Ikonenstatus erarbeitet hat, hat auf “Feast Or Famine” (von 2005) zwölf Nummern versammelt, die allesamt eines verbindet: Der Kopf dahinter hat etwas zu erzählen und lässt sich davon verdammt nochmal nicht abbringen. Allein “American Burritos”, “The Boat” oder “For Broken Ears” versammeln – vorgetragen von Hardest Working Man in Showbusiness zusammen mit zumeist nicht mehr als Kontrabassisten und Violinisten – mehr Emotionen und Vitalität als andere Bands in ihr komplettes Oeuvre zu packen imstande sind. Auch die beiden nachfolgenden Scheiben sollten dringend mal angetestet werden, an die Eindringlichkeit dieser Vorstellung kommen sie allerdings nicht ganz ran. Ausgelöst wurde der Chuck Ragan-Revivalimpuls übrigens durch die gerade zuende gegangene “Revival Tour”, für die der Sänger Kollegen im Zeichen des Folk versammelt hat, die allesamt ebenfalls dieser Tage erstklassige und überaus empfehlenswerte Soloalben an den Start gebracht haben. (Dave Hause – Resolutions, Brian Fallon als “The Horrible Crows” – Elsie und Dan Andriano – Hurricane Season).

www.chuckragan.com.

cd2

Broilers – Santa Muerte

Nun gut, wenig kontrovers und man muss aufpassen, dass man sich nicht dem Vorwurf aussetzt, hier auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Dennoch: Ich verlasse das sichere Nest des Liebhabertums und stelle diese Platte in den gebührenden (Klang-)Farben vor. Denn den Broilers gelingt mit “Santa Muerte” endgültig das, was sich schon auf dem Vorgänger “Vanitas” angedeutet hatte: Die erfolgreiche Kombination einer betonschweren, teerfarbenen Bodenständigkeit, exotisch- progressiv-frech daher kommender Instrumentaleinsätze und einer textlichen Ambitioniertheit, die mal mit kunstvoller Einfachheit komplexen Alltag beschreibt und dann auch wieder andersrum daher kommt. Dieses Werk ist nichts für musikalische und gesellschaftspolitische Analphabeten, sondern für eine intellektuell ambitionierte, am politischen und sozialen Diskurs interessierte Zuhörerschaft. Aber wisst ihr was? Schluss mit dem Geschwurbel. Denn “Santa Muerte” ist eine Platte, die von vorne bis hinten mit ganz wenigen Ausnahmen viel Spaß macht. Und auch wenn sie manchmal etwas verkopft daher kommen mag, so ist dieser Gedanke nie Selbstzweck, sondern zwingt den Zuhörer, sich nicht nur mit der Form, sondern auch dem Inhalt der Songs auseinander zu setzen. Denn zwischen Bläsersätzen, die hier so geschmackvoll arrangiert und effektiv wie noch nie zuvor in der Broilers-Laufbahn, lauert hinter jeder Ecke Botschaft und Aufforderung zu irgendwas. Vorsicht, diese Platte ist durch und durch politisch – und zwar, weil alles politisch ist. Außer vielleicht der schieren musikalischen Freude und Fülle an auditiven Gedanken, die auf “Santa Muerte” verarbeitet sind. Anspieltipps: “Weckt die Toten”, “In ein paar Jahren”, “The World Is Yours (Nicht)”, “Tanzt du noch einmal mit mir”.

www.broilers.de.

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The Kordz –Beauty And The East

Mit dieser und der nächsten Scheibe wird es ein bisschen exotischer und ich wette, mindestens eine der beiden Bands wird bei euch nur Fragezeichen produzieren. Und weil das so schade ist, will ich euch beide vorstellen. Los geht es mit den Kordz und die räumen in Sachen Exotenbonus voll ab, auch wenn sie den eigentlich weder wollen noch brauchen. Die Band um Sänger und Mastermind Moe Hamzeh kommt aus dem Libanon und wenn sich das große Raunen unter den Rockfreunden gelegt hat, bleibt in der Regel eine große Neugier zurück. So war es auch bei mir, als ich meine Finger an diese Platte bekommen habe. Und man bekommt eigentlich genau das, was man erwartet – zumindest musikalisch: Eine Band, die handwerklich über alle Zweifel erhaben agiert und darüber hinaus selbstbewusst und mit großer Finesse immer wieder völlig klischeebefreit und gut dosiert das kulturelle Erbe ihrer Heimat zitiert. Ansonsten ist “Beauty And The East” eine Platte, deren Titel das selbstironischste Element ist. Denn inhaltlich wird hier durchaus schwere Kost geboten, auch wenn es wider Erwarten eher unpolitisch zugeht. Dass Sänger und Texter Moe kein luftiger Springinsfeld ist, trieft aus jeder Zeile der Texte, die sich häufig mit den ganz großen Fragen (“The End”) beschäftigen. The Kordz liefern hier ein lebendig-melancholisches Album ab, das gerade für mitteleuropäische Ohren unheimlich viel unheimlich unaufdringlich zu Entdecken bereit hält. Und am Ende des Tages vor allem eines ist: Ein verdammt gutes Stück Rockmusik!

www.thekordz.com.

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Carpark North – Lost/ All Things To All People

Meine dänische Zweitlieblingsband – noch deutlich vor Volbeat – hört auf den Namen Carpark North und ist vielleicht dem einen oder anderen hier schon ein Begriff. Das Trio spielt elektronisch beeinflussten, stets etwas poppigen Rock und ist gerade in der Heimat schon weit mehr als ein Geheimtipp – bei uns lassen sich die Herren jedoch eher selten blicken und auch ihr Album “Lost” ist, zumindest so weit ich das mitbekommen habe, ziemlich unter Wert gelaufen. Dabei ist “Lost” so etwas wie eine Art Best Of der frühen Jahre, denn hier sind nicht nur feine Ohrenschmeichler wie das saustarke “More” und das beinahe an Kraftwerk gemahnende “Shall We Be Grateful” versammelt, sondern auch mit “The Beasts”, “Transparent And Glasslike” und “Human” die drei stärksten Hits ihres Dänemark-Debüts “All Things To All People”, das hierzulande nicht erschienen ist und nur per Import zu kriegen war. Und möglicherweise liegt genau hier die Krux (und der Grund, warum oben zwei Alben stehen): Denn die drei letztgenannten Nummern wurden für das deutlich für eine kommerziellere Zielgruppe produzierte “Lost” auf Linie gebracht und so ihrer Ecken und Kanten beraubt. Nicht falsch verstehen, starke Songs bleiben starke Songs. Aber wenn man die Originale und ihre sperrige Intensität kennt, dann fehlt hier deutlich was. Deshalb empfehle ich – wenn die Chance besteht – doch den Griff zum “Original”. Denn hier kracht, knallt und fließt es noch einen ganzen Zacken energischer als auf “Lost”. Zieht euch mal auf Youtube “The Beasts” und “Transparent And Glasslike” in den Liveversionen rein und es werden wohl keine Fragen offen bleiben.

www.carparknorth.dk.

Till Erdenberger

combo-mix

Mit Dänen ist immer zu rechnen

Als im November 1991 ihr Album „Riskin´ It All“ auf den Markt kommt, stehen D-A-D auf dem Zenit ihrer Popularität und unmittelbar vor dem weltweiten Durchbruch. Der Branchenriese Warner hatte den Dänen den bis dato bestdotierten Vertrag vorgelegt, den je eine Band dieser Größe unterschrieben hatte. Die Fachpresse wählte das Album auch folgerichtig auf Platz 1 ihrer Soundchecks.

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Heute, beinahe auf den Tag genau 20 Jahre nach „Riskin´ It All“ und zahlreiche kreative Höhen und manche geschäftliche Tiefen später, stehen die Dänen wieder auf dem Treppchen der Fachmagazine. Und zwar mit einem brandneuen Album, das wohl so etwas wie die perfekte Symbiose aus dem vielbeschworenen und von Fans wohl beinahe aller Künstler immer wieder gewünschten „Old School“-Faktors und dem bandtypischen Willen zur stetigen Selbsterneuerung geworden ist. DIC.NII.LAN.DAFT.ERD.ARK heißt die Platte und erntet bei denen, die sie schon vor dem offiziellen Release am 11.11. hören durften Begeisterung. GUITAR spricht von einem „Sack voller Topliga-Hooks, die allesamt auf diesem Niveau keine andere Band in Europa schreiben kann“, das ROCKS sagt, dass „D-A-D lange nicht stärker und besser gerockt hätten“ und das RockHard sieht in den zwölf Stücken „einen echten Befreiungsschlag, sprich die Rückkehr zu früheren Großtaten“. Puh… Da kann und will man nicht widersprechen. Sänger Jesper Binzer beschreibt diese „Rückkehr“ bildreich: „Auf DIC.NII.LAN.DAFT.ERD.ARK haben wir alle Häutchen von der Zwiebel gezogen und den Kern freigelegt. Wir waren während wir die Songs geschrieben haben ständig auf Tour. Vielleicht hat uns das den Glauben an und die Lust auf einfachen, aber geschmackvollen Rock´n´Roll zurück gegeben hat.“

Entstanden ist das Album zwischen November 2010 und Oktober 2011 in mehreren Sessions in Frankfurt (im studio23) und in Kopenhagen, der Heimatstadt der Band. „Leider beeinflusst das Reisen unseren Blick auf uns und unsere Arbeit nicht mehr. Es hat uns aber sehr geholfen, uns in Frankfurt, in einer neuen Umgebung also, völlig auf die Songs und die Arbeit konzentrieren zu können, ganz ohne mit dem Alltag daheim konfrontiert zu sein. Außerdem ist das Essen in Frankfurt viel besser“, erklärt der Frontmann schmunzeln zum „Warum Frankfurt?“. Und während man an letzterem grundsätzlich Zweifel anmelden darf, kann man die erste Aussage bedenkenlos stehen lassen. Denn die neuen Songs klingen gleichermaßen durchdacht wie gut abgehangen. „I Want What She´s Got“, „Breaking Them Heart By Heart“ und „Fast On Wheels“ gehen direkt beim ersten Hören ins Ohr, „We All Fall Down“ ist mit seinem wunderschönen Outro eine neue Referenz für die leidenschaftliche Gitarrenballade und die restlichen Nummern reihen sich unter dem Label „Das Beste aus allen Welten“ in diesen Reigen ein. Und weil es immer so blöd ist, das eigene Produkt abzufeiern, lassen wir hier einfach nochmal die Kollegen von der Fachpresse ran: „ Auf „The Last Time In Neverland“ haben die konservativsten Anhänger der Dänen zwei Dekaden warten müssen: Schubkraft, Riff und Lässigkeit waren lange nicht mehr so fest im Hardrock verankert.“ Und wenn die das sagen, können wir uns ja eigentlich entspannt zurück lehnen und die Musik das Gespräch führen lassen.

Wie fokussiert und überzeugt die Musiker von ihrem Material schon seit einem frühen Zeitpunkt waren, zeigt die Tatsache, dass man sich früh auf eine kleine Anzahl an Stücken

entschieden hat, die dann sukzessive weiter ausgearbeitet wurden. Eigentlich eine untypische Arbeitsweise, wählte man für den Vorgänger „Monster Philosophy“ noch aus rund 40 verschiedenen Songs aus.

Heraus gekommen ist nun im November 2011 schließlich ein Album, das Gitarrist Jacob Binzer dazu verleitet, ihm das Prädikat „unser wahrscheinlich bestes seit langem“ verleiht. Leider eine (zu) oft gehörte Phrase, im Falle der stets selbstkritischen D-A-D aber ein ernst zu nehmender Hinweis darauf, dass das Album zumindest in der Bandhistorie schon jetzt tatsächlich einen Ehrenplatz einnimmt. Nochmal Jesper Binzer: „Wir haben uns für DIC.NII.LAN.DAFT.ERD.ARK sehr früh auf etwa 14 Ideen festgelegt und an diesen Songs immer und immer wieder sehr hart gearbeitet. Und ich denke, dass diese Art, Dinge immer wieder neu anzugehen, ein guter Weg ist, lebendig und kreativ zu bleiben.“ Nach 20 Jahren immernoch den Geschmack von Fans und Fachpresse zu treffen, ohne sich dabei ständig selbst zu zitieren, spricht für diese These. „DIC.NII.LAN.DAFT.ERD.ARK“ ist eine Belohnung für alle Rockfans, für alle Freunde von tonnenschweren aber stets lebendigen Riffs und … eigentlich doch alle, die sich und ihren Ohren selbst was Gutes tun möchten. Und das sagen noch nicht mal wir…

Das Album ist bereits online vorbestellbar (z.B. bei EMP im Paket mit einem exklusiven T-Shirt oder bei Amazon mit einem signierten Miniposter) oder ab dem 11.11. beim Händler eures Vertrauens erhältlich.

D-A-D – DIC.NII.LAN.DAFT.ERD.ARK

Releasetermin: 11.11.2011

Im Februar könnt ihr euch von den legendären Livequalitäten der Dänen überzeugen. Denn dann sind sie ausgiebig in Deutschland unterwegs und ihr könnt sie euch hier anschauen:

ICS Festival Service GmbH presents: Fast On Wheels 2012

05/02/2012 – Frankfurt, Batschkapp
06/02/2012 – Nürnberg, Hirsch
07/02/2012 – Stuttgart, Roehre
08/02/2012 – Berlin, Postbahnhof
09/02/2012 – Osnabrück, Lagerhalle
10/02/2012 – Hannover, Musikzentrum
11/02/2012 – Bochum, Zeche
12/02/2012 – Köln, Luxor
16/02/2012 – München, Backstage
17/02/2012 – Schweinfurt, Stattbahnhof
27/02/2012 – Saarbrücken, Garage
03/03/2012 – Hamburg, Markthalle

Tickets gibt es für rund 22 Euro auf www.metaltix.com oder unter 04627 – 18 38 38.

Till Wilhelm

dad
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