10 Treffer für: festivals

Beginn der Festivalsaison: Das erwartet euch 2014

Musik- und Kulturfreunde in Berlin, aber auch im Rest des Landes scharren bereits seit Monaten wieder ungeduldig mit den Hufen. Nun ist die Zeit der Warterei endlich vorbei: Der Festivalsommer startet und hat auch in Berlin und Umgebung einige heifle Events zu bieten.

Weiter weiter lesen

Top-Events, Outfit-Tipps und Co. im Zalando Festival-Guide

Festival Season 2015 – zweite Halbzeit

Sommer heißt Festivalzeit. Obwohl der Festivalsommer bereits in vollem Gange ist und All Time Favorites wie das Hurricane, die Fusion und das Melt! Schon gelaufen sind, hat auch die zweite Halbzeit des Sommers 2015 ordentlich was zu bieten – ein Festivalguide zur Übersicht.

Weiter weiter lesen

Von Techno bis Metal -
der Festivalsommer geht gerade erst los

Dieses Wochenende startet das Helene Beach Festival in Frankfurt (Oder) für rund 20.000 Besucher direkt am Strand. Am längsten Binnensandstrand Europas performen Künstler von K.I.Z., Sido und Kollegah, bis hin zu Matthias Tanzmann und Gestört aber Geil. Bereits seit den 90igern gilt für Metalfans das Wacken Open Air zum alljährlichen Favoriten. Dieses Jahr sind Headliner wie Judas Priest, Cradle of Filth und Rob Zombie vor Ort und machen die kleine schleswig-holsteinische Gemeinde  Ende Juli wieder zur Welthauptstadt des Metals. Wer keine Tickets mehr bekommen hat, für den bieten die Veranstalter Ende August die Full Metal Cruise III. Das Traumschiff mal anders. Elektronische Beats dominiert dagegen die Festivals Nature: auch dieses Jahr steht die ehemalige Raketenbasis Pydna im Fokus europäischer Technofans. Nach dem Motto „Stay as you are“ findet die Nature One bereits zum 21. Mal statt, auf 19 Floors mit über 300 Djs. Darunter internationale Namen wie Axwell & Ingrosso, Zedd, Chris Liebing und Robin Schulz. Weitere Festival Must Sees sind One, Echelon Open Air und das Parookaville. Auch das amerikanische Alternative, Rock- und Popfestival Lollapalooza findet zum ersten Mal in Europa statt. Auf dem Tempelhofer Feld in Berlin treten vom 12.-13. September Künstler wie Muse, Bastille, Macklemore und Ryan Lewis, sowie Fatboy Slim und viele andere auf. Tickets sind noch erhältlich.

Norden, Osten, Süden, Westen – überall Festivals

Nichts dabei gewesen? Festivals gibt es schließlich nicht nur in Deutschland und viele lohnen die weite Anreise. Beim Tauron Festival in Kattowitz (Polen) geht die Musik unter der Erde unter die Haut. In zwei Minenschächten bietet das Festival die Avantgarde von Nu-Jazz und Minimal. Etwas weiter östlich liegt mit dem Sziget in Budapest ein Leuchtturm der europäischen Festivalkultur. Vor 400.000 Besuchern heißt es eine Woche (10.-17.8) lang: Party! Im Westen ist Rock en Seine in Paris ein Muss für Rockfans, während sich Rockabillies auf den Weg zum Summer Jamboree in Italien machen sollten. Wer diesen Sommer kein Festival findet, der sucht nicht richtig.

 

festival

Beardyman

Das Gretchen hat sich aus meiner Sicht schell als Lokation etabliert, wo speziell in Konzerttechnisch ein Programm geboten wird, das abseits des Üblichen und trotzdem auf hohem Niveau agiert. Am 12.11. erst war Retrogott mit Kutmasta Kurt, Motion Man, MC Bomber und am Ende spontan sogar Jeru the Damaja zu Gast. Speziell erstere kennt halt nicht jeder, die Bude war aber eben trotzdem voll und ne riesensause wars auch. Spricht fürs Gretchen. Und auch diesmal bewiesen sie ein gutes Händchen: von allen Beatboxern/-loopern, die ich kenne (zugegebenermaßen sind das jetzt nicht übermäßig viele), habe ich einen klaren Favoriten. Rico Loop, die regionale Größe Berlins find ich nicht so dolle. Den Australier Tom Thum finde ich besser, als den sehr viel bekannteren Dub FX. Ähnliche Skillz, aber mehr Humor. I Like. Meine persönliche Krone habe ich aber vor Jahren Beardyman aufgesetzt und bis heute hat es keiner geschafft, sie ihm zu entreißen. Er ist es: die perfekte Mischung aus Bescheidenheit, Rampensau, Entertainer, Musiker, Komiker. Weiter weiter lesen

Innen Drinnen Festival 2014

Banner_InnenDrinnen

Bei Filmen gilt ja die Faustregel: egal, wie gut der erste Teil war, der zweite wird scheiße. Natürlich bestätigen auch hier Ausnahmen in Form von Terminator 2 und Hot Shots 2 die Regel, aber wer sich kürzlich Sin City 2 angesehen hat, weiß mehr als genau, wovon ich rede. Das Line Up des diesjährigen Innen Drinnen Festivals läßt vermuten, dass sich die Filmregel nicht auf Festivals übertragen lässt: standen letztes Jahr noch Alligatoah, RAF 3.0 und Trailerpark zur Bespaßung der Maßen auf der Bühne, sind es dieses Jahr MachOne, Jaw, BattleBoiBasti, DVCDNS, Karate Andi, Hiob, Morlokk Dilemma und noch ne Hand voll mehr…wie das geht fragt ihr euch? Sag ich euch…gleich….jetzt….3 Tage! Weiter weiter lesen

Checkliste fürs Festival: Das braucht ihr auf eurem Festivalbesuch

Wir sind wieder mitten im Festivalsommer. Damit ihr auch alles für euren Festival-Besuch dabei habt, listen wir euch hier eine kleine Packliste auf – gerade Festival-Frischlinge sollten diese Tipps beachten.

Weiter weiter lesen

200257538-001

Highfield is calling!

Jack Daniel’s schenkt dir aufregende Tage auf dem Highfield Festival – inklusive Tickets und Shuttle! Vom 16.–18. August öffnet in diesem Jahr das Highfield Festival in Großpösna seine Pforten. Und Jack Daniel’s ist ganz vorn mit dabei. Denn Jack Daniel’s und Musik, das gehört zusammen. Schon 1892 stellte Jack Daniel in Lynchburg eigens eine Live-Band zusammen, um seine beiden Bars zu bespielen: Die Silver Cornet Band.

Sie wird man beim Highfield Festival leider nicht mehr spielen hören, aber auch so ist das Festival spektakulär genug. Gut 20.000 Musikfans versammeln sich am Störmthaler See, um beim größten Independent-Rock-Festival im ostdeutschen Raum großartige Bands zu erleben und eine ordentliche Party zu feiern. Wer sich kopfüber ins Festivaltreiben stürzt und alles gibt, freut sich am Ende eines aufregenden Tages umso mehr auf einige Stunden Erholung und ein richtiges Bett. Davon ist man beim Campen auf dem Festivalgelände jedoch meist weit entfernt. Denn so richtig Ruhe kehrt dort nie ein, und die Isomatte war irgendwie auch schon mal bequemer.

Weiter weiter lesen

Jack Daniel’s hat die perfekte Lösung für dich: Den Jack Festival-Shuttle inklusive zwei Tickets! Wir sorgen mit unserem Bus dafür, dass ihr aus der Leipziger Innenstadt nicht nur pünktlich zum Highfield Festival hingelangt, sondern nachts auch ganz entspannt wieder dorthin zurück – und das an jedem Festivaltag. Gemeinsam mit den anderen Fahrgästen kommst du schon beim Einsteigen in den Bus in beste Partylaune, lässt zudem verantwortungsbewusst das Auto oder Rad stehen – und kannst am Ende eines langen Tages ganz entspannt in dein Bett fallen.

Du bist am dritten Augustwochenende in Leipzig? Dann bewirb dich jetzt um das Jack Daniel’s Shuttle-Paket inklusive zwei Tickets für das Highfield Festival 2013! Und obendrauf gibt es für den Gewinner noch eine Flasche “Jacky Old No.7″ und eine Jack Daniel´s Backstagetasche. Besser kann man für ein zünftiges Festival kaum ausgerüstet sein. Für alle, die schon Tickets haben – bisher aber noch keine Ahnung, wie sie wieder weg kommen sollen – legt Jack Daniel´s noch mal zwei Shuttle-Tickets oben drauf. Schicke bis zum 01.08. eine Mail mit dem Betreff “Jack Daniel´s bringt mich auf´s Highfield… und zurück!” an verlosung@blank-magazin.de und du kannst dabei sein.

Übrigens wird auf den Festivals ein leckerer und spannender Neuzugang der Jack Daniel’s Familie präsentiert: Der Jack Daniel’s Tennessee Honey! – A little bit of honey, a whole lot of Jack.

200138463-001

Das schönste Wochenende dieses Sommers

4 Tage, 6 Areas und eine der schönsten Open-Air-Locations der Saison: Das ist das Helene Beach Festival, sommerlastige Station des WARSTEINER FESTIVALSOMMER. Vom 25.–28.07. gibt sich das vielleicht bunteste Line-Up des Festivalsommers die Klinke in die Hand: und noch nie war die gern genommene Phrase vom “da ist für jeden was dabei” so angebracht, wie beim Helene Beach Festival. Oder wo kann man sonst den Techno-Großmeister Sven Väth und die Deutsch-Indierocker von Madsen auf dem selben Festival sehen? Oder Hip-Hop-Beau Max Herre und Elektro-Magier Anthony Rother? Richtig: Nirgendwo, außer Ende Juli in der Nähe von Frankfurt/Oder. Außerdem versammelt sich überhaupt die Speerspitze der deutschen Musikszene am Ufer des wunderschönen Helenesees. Mia, Marteria, Blitzkids Mvt., Tiemo Hauer, DJ Koze und und und… Na, hast du Badehose und Zelt schon eingepackt? Viel besser wird es diesen Sommer nämlich nicht mehr. Und wir freuen uns wahnsinnig, dass wir vier BLANK-Leser mit Begleitung gratis hinschicken können. Wer also ganz viel Glück hat, verbringt das schönste Wochenende dieses Sommers auf Einladung von Festivalsponsor WARSTEINER am Helenesee und kann sich all die Topacts entspannt anschauen. Schickt einfach bis zum 20.07. eine Mail mit dem Betreff “Helene Beach Festival” an verlosung@blank-magazin.de.

az_hbf-dppA6_fresh_web(1)

Düsseldorfer Lieferservice

615D8GF0z8L._SL500_AA300_

Es fing mal so klein an: Zwei Düsseldorfer Gymnasiasten, verwurzelt im Punk, gründen Anfang der Neunziger eine Band, geben sich einen eigenartigen Namen und fangen an, Songs zu schreiben. Mäßig kompetent an ihren Instrumenten, dafür ehrgeizig und ambitioniert. 99 von 100 Bands erleben nicht die zweite Woche ihrer eigenen Karriere. Die Broilers, so nennt man sich, sind anders. Es wächst, organisch und konsequent. Was als Oi!- und Punkkapelle begann, wird – vor allem durch Sänger und Kreativkopf Sammy Amara befeuert – eine Rockband mit Punkwurzeln aber ohne hinderliche Scheuklappen. Der eigene Anspruch steigt parallel zu den Verkaufszahlen der Veröffentlichungen und spätestens mit ihrem 2008er-Album “Vanitas” sind die Düsseldorfer da angekommen, wo so viele hin wollen: Sie machen das, was sie wollen – und andere folgen ihnen.

Weiter weiter lesen
Heute – bald 20 Jahre nach ihrer Gründung – sind die Broilers eine der größten Rockbands unseres Landes, die vor allen Dingen dort überzeugen, wo es drauf ankommt: Live, auf den berühmten Brettern, wo kein Fehler, keine Schwäche verziehen wird. Egal, ob auf den großen Festivals (Rock am Ring, Area 4, Hurricane und und und) oder in den Clubs und Hallen der Republik – die Düsseldorfer liefern. Am Wochenende werden sich insgesamt rund 15.000 Menschen in der Mitsubishi Electric Halle in der NRW-Landeshauptstadt mal wieder davon überzeugen können. Für die Kurzentschlossenen gibt es nun eine schlechte und eine gute Nachricht. Die schlechte zuerst: Beide Abende sind restlos ausverkauft. Und jetzt die gute: Wir haben dreimal die “Santa Muerte Live Tapes” für euch, jene Doppel-CD, die die Kernkompetenz des Fünfers so eindrucksvoll dokumentiert. Entstanden auf dem ersten Teil der “Santa Muerte”-Tour zum aktuellen Album, bieten rund 30 Stücke einen würdigen Abriss über das gesamte Schaffensspektrum der Bande. Wer eine CD gewinnen möchte, schickt bis zum 20.12. eine Mail mit dem Betreff “Broilers” an verlosung[at]blank-magazin.de. TOi!, TOi!, TOi!

Nicht nur der Ton macht die Musik

Fritz Kalkbrenner ist ein Wanderer zwischen den Welten. Oder nein, er ist vielmehr ein Mittler. Mit beiden Beinen knietief im Schweiß der traditionellen Clubszene stehend, streckt er die Arme aus, um sich festzukrallen an dem, was so oft missverständlich Mainstream genannt wird.

Weiter weiter lesen

Gemeint ist die Symbiose aus trockenen Clubbeats und organischen, bisweilen hymnischen Melodieparts. „In House gegossene Popmusik“ nennt das die Presseinfo und beschreibt das Werk des Berliners damit passend. Es ist fast ein bisschen grotesk: Denn mehr noch als Bruder Paul, der inzwischen jährlich in Berlin und dem Rest Deutschlands riesige Massenveranstaltungen zelebriert, steht Kalkbrenner der Jüngere für das massenkombatible Moment des Techno, ohne sich in die Gefilde des Trance zu verlaufen. Und womit der Berliner auf seinem gefeierten 2010er-Debüt „Here Today Gone Tomorrow“ begonnen hat, das führt er zwei Jahre später konsequent und noch ambitionierter fort: Fritz Kalkbrenner ist weiterhin der große Lyriker unter den Elektroproduzenten. Denn während die Kollegen aus dem kommerziellen Bereich Gesang höchstens als Klangfarbe, als weiteres Instrument einsetzen, geht es Kalkbrenner um weit mehr als das: Die Worte als eigenständigen Teil seiner Kunst. Ambitioniert und künstlerisch wertvoll. Im Folgenden über die Musik, die Wurzeln und was eigentlich wem gehört und wohin.

BLANK: Techno und Gesang – auf diesem Feld bist du Pionier, stehst ja fast alleine da. Glaubst du, die Technofreunde würden sich mehr Lyrics wünschen?
FK: Offen gesagt: Ich weiß es nicht. Bei mir war das Texten und Singen neben dem Produzieren immer ein integraler Bestandteil meiner Arbeit und ich habe nie davon gelassen.

BLANK: Und denkst du, dass da überhaupt etwas hängen bleibt?
FK: Auch hier: Ich weiß es nicht. Ich kriege aber oft gutes Feedback zu den Inhalten der Lyrics und darüber freue ich mich. Ich kann aber auch verstehen, wenn das einfach an den Hörern vorbei geht, weil die sich auf den physischen Aspekt der Musik konzentrieren wollen.

Ich könnte also einem übergroßen Fokus auf die Lyrics gar nicht gerecht werden.

BLANK: Wünschst du dir nicht manchmal beim Texten, Liedermacher zu sein? Der weiß, dass die Leute jedes einzelne geschriebene Wort aufsaugen und auswerten?
FK: Nein, absolut nicht. Denn dafür müsste ich eine ganz wichtige Komponente der Kunst vernachlässigen müssen: Das Produzieren. Ich könnte also einem übergroßen Fokus auf die Lyrics gar nicht gerecht werden, da ich ja zwischen den Stühlen stehe und beides bedienen muss und möchte. Dass man dann hier und da auch Abstriche machen muss, lässt sich nicht vermeiden. Das ist aber auch okay.

BLANK: Du bist einer der wenigen ganz großen Namen, die nicht auf eine beeindruckende Liste an Remixen blicken können. Warum?
FK: Ich habe nicht nur keine beeindruckende Liste an Remixen, sondern habe überhaupt noch keinen gemacht. Dass das so ist, hat sich über die Zeit entwickelt. Denn zuerst gab es einfach keine Anfragen und dann gab es auf einmal sehr viele. Irgendwo auf diesem Weg habe ich mich dazu entschlossen, nicht ohne weiteres Remixanfragen anzunehmen. Irgendwann hat sich diese Ablehnung verselbstständigt und die Latte, wer da kommen müsste, wurde ständig höher gelegt.

BLANK: Wer müsste denn nun kommen?
FK: Ich würde mich gerne an Motown-Einzelspuren wagen und mich über die her machen. Das ist aber auch wirklich schon ganz schön weit hergeholt. Um ehrlich zu sein: Dieser ­Gedanke des Remixens spielt bei mir einfach keine besonders große Rolle in der täglichen Arbeit. Das Selberproduzieren ist mir wichtiger. Aber wie gesagt: Wenn Motown kämen und mir ein paar Einzelspuren anbieten würden, dann würde ich wahrscheinlich nicht „Nein“ sagen.

BLANK: Gibt es Unterschiede bei deinen Sets weltweit? Lieben die Australier eine andere Dramaturgie als die Südamerikaner?
FK: Die Livesets hängen vor allem von meiner Befindlichkeit und meiner Tagesform ab. Dass die Dramaturgie sich nach dem Kontinent, der Stadt oder der Location richtet ist zumindest bei mir nicht so. Ich weiß allerdings nicht, ob das für oder gegen irgendetwas spricht, dass die Menschen auf der ganzen Welt gleich feiern.

BLANK: Wo siehst du den Techno denn überhaupt zuhause? In den Clubs, wo er her kommt oder doch auf den großen Open-Air-Veranstaltungen? Und warum?
FK: Eine Frage, über die sich die Traditionalisten und die besonders der Zukunft Zugewandten fröhlich die Köpfe einschlagen könnten. Natürlich kommt der Techno historisch betrachtet aus den Clubs, aber die Frage, wo er hingehört greift zu kurz. Man sollte aber doch weder das eine noch das andere kritisieren, sondern sich stattdessen lieber freuen, dass man die Chance hat, beides zu genießen. Es gibt ja auch durchaus grundlegende Unterschiede, denn während die Festivalsets auf die kurzfristigere Wahrnehmung setzen, haben die Sets in den Clubs einen längeren Spannungsbogen. Freuen wir uns unter dem Strich einfach, dass es sowohl die intime, als auch die großflächige Wahrnehmung gibt.

Es gab das ja auch schon, dass elektronische Künstler nach ihrer künstlerischen Wiedergeburt dann auf einmal mit einer Band auf der Bühne standen.

BLANK: Auf deinem neuen Album stehen wieder einige organische, analoge Instrumentenparts. Wie weit ist der Gedanke gediehen, mal mit Band ein Liveset zu spielen?
FK: Den Gedanken gibt es, er ist allerdings noch nicht sehr stark ausgeprägt. Ich überlege aber, auf der Tour zu „Sick Travelin´“ Livegesang in meine Liveshow einzubinden. Alles mit einer Band live umzusetzen halte ich aber nicht für den richtigen Weg bei mir. Das wäre eine zu starke Abkehr vom originären Gedanken der Clubmusik wäre, dem ich ja auch verbunden bin. Es gab das ja auch schon, dass elektronische Künstler nach ihrer künstlerischen Wiedergeburt dann auf einmal mit einer Band auf der Bühne standen. Das würde mir persönlich jetzt einen Schritt zu weit gehen. Ich möchte aber auch nicht kategorisch ausschließen, dass es so etwas auch bei mir mal geben könnte. Aber auf alle Fälle nicht so bald.

BLANK: Wie bist du denn überhaupt in die Elektroszene rein gekommen und fühlst du dich da zu 100% richtig aufgehoben?
FK: In die so genannte Szene bin ich auf eine ganz natürliche Art rein gekommen: Durch Freunde und natürlich meinen Bruder schon vor vielen, vielen Jahren. Die Liebe zur Clubmusik, sei es nun House oder Techno, war immer gleichberechtigt mit der zu Soul und Hip-Hop. Es war immer mehr sozusagen eine konzeptionelle Frage, wo die Musik am besten stattfinden kann. In meinem Fall ist die „Szene“ ein großer Zirkel von Freunden und Kollegen, die alle etwas ähnliches machen, wie ich. Und da ist mir oft aufgefallen, dass die sich in ihrer Wahrnehmung älteren Sachen gegenüber gar nicht so sehr davon unterscheiden, wie ich mich positioniere.

BLANK: Liest man Interviews mit dir, fallen als Einfluss oder „Helden“ deutlich öfter die Namen von Soul oder Hip Hop-Größen als die von Elektrohausnummern.
FK: Es ist gar nicht so außergewöhnlich, Elektroproduzent zu sein und sich daheim den lieben, langen Tag Hip-Hop- und Soulplatten rein zu pfeifen.

BLANK: In einem älteren Interview sagtest du, dass du die Deutungshoheit über deine Kunst verlierst in dem Moment in dem du sie veröffentlichst. Bereitet dir das nicht Bauchschmerzen? Gerade in dem Bereich, in dem es um deine Texte geht.
FK: Mit dem Verlust der Deutungshoheit gehen mir auch alle Ängste und Sorgen, wie mit meiner Musik und den Lyrics umgegangen wird, ab. Wenn ich mir Sorgen machen würde, dass die Wahrnehmung der Inhalte in einer Art und Weise stattfindet, die mir nicht gefällt, müsste ich mich entscheiden, die Sachen gar nicht erst zu veröffentlichen. Ein Künstler, der es nicht ertragen kann, dass seine Sachen auch kritisch besprochen und konsumiert werden, darf sie nicht veröffentlichen. So einfach ist das.

Davon, dass Fritz Kalkbrenner sich gottlob anders entschieden hat, kann man sich ab dem 19. Oktober überzeugen. Dann steht „Sick Travellin‘“ bereit, um unter die Lupe genommen und gedreht und gewendet zu werden. Und eigentlich muss sich der Friedrichshainer keine großen Gedanken machen, dass die Rezeption seines Werkes irgendwie aus dem Ruder laufen könnte. Denn das, was in den vergangenen Monaten in den frisch bezogenen Suol-Studios entstanden ist, knüpft da an, führt die Idee des Vorgängers mit einer Konsequenz auf ein neues Level, dass die Dancefloors schnell zu eng werden könnten. Kalkbrenner hat 14 Songs geschaffen, die zu organisch, zu physisch, zu greifbar elegant sind, dass sie zu schade sind, immer nur in der selben Szene zu zirkulieren. Ab Januar stellt Fritz Kalkbrenner sein Album in den Clubs vor.

Interview: Till Erdenberger | Fotografie: Torben Conrad

Fritz_Kalkbrenner_press_2_by_Torben_Conrad

Rock im Stadtpark –
Das immerjunge Festival

Was vor 6 Jahren mit wenigen 100 Fans und ein paar kleinen Bands begann ist heute aus dem Festivalkalender der Republik nicht mehr wegzudenken: Rock im Stadtpark in Magdeburg lockt inzwischen nicht nur Jahr für Jahr tausende von Bands an, sondern versammelt auch immer wieder nationale und internationale Größen der härteren Musik in seinem Line-Up. 2012 folgten so unter anderem The BossHoss, Jennifer Rostock, Gentleman, Marteria und Royal Republic der Einladung von Veranstalterin Janin Niele. Und die ist das, was „Rock im Stadtpark“ endgültig einzigartig macht.

Weiter weiter lesen

Denn wenn am ersten August-Wochenende (3.–5.) drei Tage lang Bands auf zwei Bühnen den altehrwürdigen Stadtpark zum Kochen und mehrere tausend Besucher zum Springen bringen, blickt die junge Frau hoffentlich am zufriedensten auf „ihr“ Festival ohne auch nur eine Band vollständig gesehen zu haben. Und die Anführungszeichen könnte man eigentlich getrost weglassen. Denn das Festival ist seit der Erstauflage im Jahr 2007 das Lebenswerk der jungen Frau, die ihre ersten Konzerte bereits mit 15 Jahren veranstaltete. Des Hinterherreisens müde, beschloss sie pragmatisch, die Bands einfach nach Magdeburg zu holen. Und was klein anfing ist inzwischen ein Vollzeitprojekt geworden, das jährlich weit über 100.000 Euro an Kosten verursacht. Heute ist Janin 21 und Geschäftsführerin einer GmbH, die sich um die Abwicklung von „Rock im Stadtpark“ kümmert. Heute ist damit natürlich vieles deutlich einfacher als früher: „Früher wie heute gibt es Gebietsschutz und exklusive Auftritte, wodurch es bei namenhaften Bands nicht ganz einfach ist diese auch zu bekommen. Da ich mit vielen Agenturen über die Jahre gut zusammenarbeite ist das Vertrauen da.

Veranstaltet man über Jahre Newcomerbands der Agenturen, bekommt man auch die Headliner. Viele Leute haben gesehen wie es sich entwickelt hat und aller Anfang ist schwer. Wer mit uns den Weg gegangen ist, verzeiht auch Fehler, denn wo gehobelt wird, da fallen Späne.“ Die Schattenseiten des Erfolgs sprechen aber auch eine deutliche Sprache, wie die junge Selfmade-Festivalmacherin erzählt: „Als ich älter wurde, kamen bei einigen Männern, darunter auch Geschäftspartner, Hintergedanken auf. Da Frau hier fast allein in einer Männerdomäne kämpft, ist es nicht immer einfach. Manchmal hilft ein kurzer Rock und ein nettes Lächeln, oft provoziert man damit aber auch Penetranz. Was ich jetzt immer mehr merke ist der Neid, vorne rum lächeln einen alle an, hintenrum Rufmord ohne Ende. Nimmt man Angebote an, hat man die besten Freunde, lehnt man diese ab, kann es zur Hölle auf Erden werden.“ Umso wichtiger ist ein funktionierendes Team um die Frontfrau herum. Denn große Aufmerksamkeit weckt auch Begehrlichkeiten von Seiten, die nicht unbedingt zum Tagesgeschäft rund um das Veranstalten eines dreitägigen Festivals gibt. „Man braucht ein starkes Umfeld mit echten Freunden, die dir selbst zeigen, wie wichtig du bist, denn abgesehen von Kritik bekommt man als Veranstalter kaum was ab. Es kommt keiner zu dir und sagt “Danke, dass du das für uns gemacht hast”. Es gibt also immer wieder Momente, in denen man denkt, dass diesmal möglicherweise das letzte Mal war.

Es gibt auch echte Konflikte, welche durch die Medien gehen, wofür man ein starkes Fell braucht. Ich habe letztes Jahr bei Facebook “Alles ist doof” gepostet und am nächsten Tag stand in zwölf verschiedenen Zeitungen, dass das Festival umzieht und der MDR kreuzte vor meiner Haustür auf. Hinzu kommt, dass man dann allen Frage und Antwort stehen muss, es immer Besserwisser gibt, die im Internet eine Kalkulation erstellen, obwohl sie keine Ahnung haben, alles schon da gewesen.“ Dass dafür Janins Kalkulation auch 2012 aufgehen wird, sorgt gerade auch der Wettergott. Sympathische Festivaltemperaturen im mittleren Zwanzigerbereich werden wohl noch einige Kurzentschlossene in die Hauptsadt Sachsen-Anhalts locken. Das Team um Deutschlands jüngste Festivalmacherin hat seine Hausaufgaben ja bereits erledigt und ein abwechslungsreiches, hochkarätiges Line-Up zusammen gezimmert. Wünsche werden hier musikalisch kaum offen bleiben und wer außer tollem Wetter, großartigen Bands und einer einzigartigen Veranstalterin noch weitere Gründe braucht, warum er ab Freitag im Stadtpark aufschlagen sollte, bekommt sie von der Chefin persönlich geliefert: „Das stärkste Merkmal von Rock im Stadtpark ist die Sympathie. Das Festival wird von keiner großen Veranstaltungsagentur gemacht, sondern von ein paar Jugendlichen, das ist es auch was es greifbar macht. Die Leute haben ständig einen Ansprechpartner vor Augen, können über Mails oder Facebook direkt mit uns kommunizieren. Außerdem ist es das einzige Festival weit und breit, das mitten in der Stadt liegt: 10 Minuten Fußweg und man steht in der Innenstadt, die Atmosphäre ist traumhaft schön. Für junge Festivalbesucher kommt der attrkative Preis dazu. Die Preise liegen zwischen 25–45€ für das komplette Wochenende.“ Tickets sind noch im Vorverkauf auf www.rock-im-stadtpark.de zu haben.

Und welche Träume möchte sich Janin noch mit ihrem Festival erfüllen? „Ich möchte auf meiner Bühne unbedingt noch Die Ärzte, Die Toten Hosen und Clueso sehen“. „Sehen“ dann wohl eher im Sinne von „Hören“. Aus dem Produktionsbüro. Zu viel zu tun.

Schickt uns bis Dienstag, 31.7., eine Mail mit dem Betreff “Rock im Stadtpark” an verlosung[at]blank-magazin.de und wir schenken vielleicht genau Dir zwei Tickets fürs Festival.

rockstadtpark2012
zalando.de - Schuhe und Fashion online