'Category Archives: Musik Musik

Phrasenmäher

Kein Casting, kein Dieter Bohlen, einfach nur Familie und Freundschaft. So könnte man den Start des Projektes Phrasenmäher treffend beschreiben. Angefangen hat alles in Hamburg im Jahr 2003 mit einer von höchstwahrscheinlichen unzähligen Freizeitbands, bestehend aus einem Bruderpaar (Jannis und Lenne Kaffka)  und einem Schulfreund (Tom Tomtom). Gängige Kombination. Deshalb passierte wohl auch die ersten 4 Jahre nicht allzuviel, bis es zum ersten Demotape kam. Mittlerweile gab es zwar eine Umbesetzung, aber auch Konzerte und Festivalauftritte neben Musiker-Kollegen wie Milow, Ich+ Ich, Fantastischen Vier und Söhne Mannheims. Nebenbei wurde noch eine Tour-DVD erstellt und ein Plattenvertrag bei Sony Music. Die Statistik kann sich durchaus sehen lassen. Erst recht,wenn es um Musik geht, die sich Genremäßig nur schwer einordnen lässt.  Rock, Pop, Folk, Jazz, Elektro oder A-Capella – alles ist möglich. Ein bißchen wie die Prinzen, nur eben doch ganz anders. Da sich Pop aber Elementen so ziemlich jeden Genres bedienen darf, würde ich mich ja glatt auf Gute-Laune-Pop-mit-Humor-und-Qualität festlegen wollen. »Was wir nicht können, ist Coolness.«, sagen Phrasenmäher. Kommt wohl immer drauf an, welche Indikatoren man für Coolness hat. Humor ist einer Meiner. Demnach können sie schon cool, eindrucksvoll demonstriert an vielsagenden Songnamen wie „im Sog der Breitnis“, „König Gewöhnlich“ und „Sympathie ist der Teufel“. Weiter weiter lesen

Schoolboy q…the black hippy

SCHOOLBOYQ plakatLange, lange Zeit habe ich mich nicht mehr mit HipHop-Neuerscheinungen beschäftigt. Der Grund dafür relativ simpel: ab einem gewissen Alter findet man seltsamerweise alles von früher nahezu uneingeschränkt cool und alles Neue für den Arsch. Musikalisch natürlich. Der Durchbruch erfolgte vor ca. 3 Jahren. Ich stolperte über junge Künstler wie Asap Rocky und Joey Badass. Das war fast schon erlösend. Die ließen mich wieder hoffen! Also hatte man wieder Elan, sich doch einmal mit dieser Nu Skool Strömung zu befassen. Im Zuge dessen kreuzte dann der gute Quincy aka Schoolboy Q meinen Weg. Seitdem bin ich Fan….und nicht nur ich, nein, ich habe diverse Leute infiziert…manche waren es sogar bereits. Alle hofften auf ein Berlin-Konzert. Nun haben wir den Salat! Allerdings nicht nur wir: das Jungtalent geht auf Tour.

Dinge, die ich bisher nicht wußte: Schoolboy Q ist in Deutschland geboren. Schoolboy Q kann Football spielen.

Dinge, die ich schon wußte: Schoolboy Q steht unter Top Dawg Entertainment und Interscope Records unter Vertrag. Schoolboy ist, neben anderen fähigen Rappern wie Ab-Soul und Kendrick Lamar, Mitglied der Black Hippies. Weiter weiter lesen

Martin Gallop

Es ist schon seltsam. Man denkt immer, man sei musikalisch relativ bewandert und besitzt ein solides Archiv an relevanten Interpreten und Genres, doch immer wieder stellt man fest: man kennt sie eben doch nicht alle! Denn irgendwo aus einer nicht geahnten Versenkung taucht ein Name auf, erscheint einem vollends neu und doch muss man feststellen: unbeschriebene Blätter sehen anders aus. So nun auch im Falle Martin Gallops geschehen.

Witzigerweise müssten Leute wie ich ihm am sympathischsten sein- ich weiß nichts über ihn, aber mag seine Musik auf Anhieb. Ihm wäre es nämlich am liebsten, wenn man ihn nicht mit großen Namen vergleicht und Lobeshymnen schreibt, sondern einfach schriebe “Martin Gallop hat ein tolles Album gemacht. Alles was ihr wissen müsst steckt in den Songs.“ Kein Zufall, dass sein 2013 erschienenes Album den Titel “Most beautiful Songs” trägt!? Weiter weiter lesen

dead prez ain´t dead

Das Problematische, wenn man der HipHop-Beauftragte ist und Künstler eine Stadt im Laufe ihrer Karriere meist nicht nur einmal besuchen: man muss den Drahtseil-Akt vollziehen. Einerseits darf man nicht alles einfach wiederkäuen, könnte ja sein, dass jemand den letzten Artikel schon gelesen hat…und das auch noch aufmerksam. Man darf aber auch nicht gänzlich auf bereits genannte Informationen verzichten…manche sind nunmal wichtig…deshalb wurden sie ja genannt. Klingt einleuchtend! Machen wir es also wie folgt: die Informationen könnt ihr euch hier selbst filtern, alles Weitere wird eine Rekapitulation ihres letzten Auftrittes. Weiter weiter lesen

Hurrascheiße, Jennifer Rostock sind wieder da!

Auch im achten Jahr der Bandgeschichte sorgen die 5 Wahl-Berliner wieder für ekstatische Ausbrüche. Die einen vor Begeisterung und die anderen, die wenigeren, vor nackter Panik. Denn Jennifer Rostock sind auch auf ihrem neuen Album SCHLAFLOS (erhältlich seit 17.1.) das, was sie schon immer waren: Schrill, anstrengend, fordernd. Die einen überfordert das und provoziert zu Beißreflexen, die anderen wollen genau das: Eine Herausforderung für Augen, Ohren und Geist, fernab von Konvention. Und es kann ja auch verwirren, dieses Konzept der Band: Junge Menschen mit hübscher Frontfrau, PETA-Aktivistin, volltättowiert und Girlieidol spielen Rock. Das kann konstruiert klingen, beinahe wie der feuchte Traum aller Post-Tokyo Hotel-Plattenmanager. Aber auch bei diesem Album steckt viel mehr dahinter, als die Oberflächlichen kritisieren wollen: Viel Energie, Texte aus dem Leben von jungen Großstadtmenschen für eben solche. Und dass hinter der farbintensiven Frontfrau mehr steckt, als eine Yolololrofl-Prinzessin aus dem Emopunk-Baukasten, sollte selbst dem zynischsten Hochkulturisten aufgefallen sein. Genug der Verwirrung, Zeit für klare Worte: SCHLAFLOS zeigt Jennifer Rostock einen Schritt weiter auf dem Weg ins Lager der gesetzten Rockelite dieses Landes. Sie sind weiter der Missing Link zwischen wilder Großstadtjugend und reflektiertem Altpunk mit Karriere. SCHLAFLOS ist der Soundtrack dazu. Und damit sich vielleicht sogar ein BLANK-Leser Jennifer Rostock endlich mal nähert, verlosen wir einmal SCHLAFLOS in der Deluxe-Version. Schickt bis zum 31.1. eine Mail mit dem Betreff “Ich finde Jennifer Rostock doof” an verlosung@blank-magazin.de.

 

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West Side Story

Wir waren zusammen da. Das ist lange her. Sie und ich. Und ich mochte das Geräusch, das unsere Karten beim Abriss machten. Ich mochte ihr Kostüm, ihre bedachte Art, ihr Parfüm und das Geräusch unserer Absätze auf den Treppenstufen. Es war warm, vielleicht einen Tick zu warm, aber längst nicht heiß. Auch die roten Polster gaben sich schön weich. Mit einem beigen Stofftaschentuch tupfte sie sich ein wenig Lippenstift vom Mund und reichte mir ein Tic-Tac. Ich nahm es, auch wenn es mir immer so auf der Zunge brannte. Dann öffnete sich der Vorhang. Diese verwegenen Typen auf den Strassen überall. Und alle schnippten sie im Takt. Es lag etwas Bedrohliches in der Luft und doch gefiel mir das Zusammenspiel ihrer T-Shirt-Farben auf Anhieb. „Das ist eine Gang“ flüsterte mir Großmutter ins Ohr. Ich riss die Augen weit auf. Gangs kannte ich nur aus Zeichentrickfilmen. Und die sollte es tatsächlich geben? Tief eingegraben in meinen Sitz verfolgte ich gespannt, was dann passierte. Jets gegen Sharks!

(West Side Story vom 19.3-27.4 im Deutschen Theater, München)

Roman Libbertz

The real Jonwayne…

Wer denkt, John Wayne ist wirklich John Wayne und jonwayne nur eine billige Anlehnung an dessen Namen, der lese nun aufmerksam, denn eigentlich trug es sich wie folgt zu: jonwayne ist wirklich Jon Wayne…also per Geburtsname. John Wayne widerum, das vermeintliche Original, hieß eigentlich Marion Morrison. Als ob das nicht schon klingt wie ein Pesudonym. Hat scheinbar nicht gereicht, er hat sich des Namens eines Beteiligten der amerikanischen Unabhängigkeitskriege  bedient. Dem Ur-ur-ur-ur-ur-Onkel von Jon Wayne….KABLAAAAAM…mindfuck….doch eigentlich auch recht unwichtig. Weiter weiter lesen

Um mal von der SZ zu klauen: SLUT sind “überwältigend”…

… und seit heute auch wieder auf Tour.

Wir empfehlen Freunden von Radiohead, intelligentem aber nicht zu verkopftem Indierock und großartiger (nein, überwältigender) Liveunterhaltung einen Besuch einer der anstehenden Shows. Die Presse feiert die Ingolstädter nach wie vor als eine der wichtigsten Rockbands Deutschlands und wenn dir dieser Stempel auch im 20. Jahr nach Bandgründung noch euphorisch angeheftet wird, bist du eine Institution. Wie sagte die Schriftstellerin Juli Zeh im Info zum aktuellen, siebten Studioalbum “Alienation” so richtig: “Slut haben noch nie in der 20jährigen Bandgeschichte Mist produziert….Aber mit “Alienation” ist es Slut gelungen, noch einmal über sich hinauszuwachsen. Sowohl musikalisch als auch textlich legt das Album einen Finger auf den Nerv der Zeit.” Eine kluge, experimentierfreudige Band, die heute spannender ist als je zuvor. Wer sich auf seinen guten Geschmack berufen möchte, ist verpflichtet, hin zu gehen. Keine Ausreden. Denn: Im Vorprogramm ist auch noch ein alter Freund und Favorit der Redaktion dabei: “and the golden choir” nennt sich Tobias Siebert, Produzent und Sänger von KLEZ.E und bereichert den Abend mit einer Gitarre und einem Plattenspieler. Hört sich experimentell an? Nein, eigentlich ist es so klassisch, wie es nur geht: Begnadete Handwerkskunst ohne Tricksereien!

Hier sind die Daten:

10.01.2014   Ingoldstadt-Kleines Haus
11.01.2014   Dresden-Beatpol
12.01.2014   Berlin-Lido
13.01.2014   Köln-Gebäude 9
14.01.2014   Frankfurt a.M.-Zoom
20.01.2014   A-Salzburg-Argekultur
21.01.2014   A-Wien-WUK Foyer
22.01.2014   A-Innsbruck-Weekender Café&Club
23.01.2014   A-Graz-Postgarage
27.01.2014   Erlangen-E-Werk
28.01.2014   Stuttgart-Schocken
29.01.2014   CH-Zürich-Rote Fabrik
30.01.2014   CH-Basel-Sommercasino
31.01.2014   München-Freiheiz

Ticketmaster, http://www.ticketmaster.de, Tel. 0 18 06 – 9 99 00 00 (0,20 EUR/Verbindung aus dt. Festnetz / max. 0,60 EUR/Verbindung aus dt. Mobilfunknetz) oder Tel. 030 – 84 10 89 09

2013: Das haben wir gehört

Kurz und schmerzlos, die (laut Blank-Redaktion, Autoren & Freunden des Hauses) besten zwanzig Platten des vergangenen Jahres. Wie immer höchst subjektiv und legitimiert einzig und allein durch den guten Geschmack.

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Funkdoobiest…roll the doobies up!

Das Cassiopeia ist mein Club! Das mag für viele befremdlich klingen, denn in berlins Clublandschaft gibt es sicherlich “bessere” Clubs…was auch immer das heißen mag. Aber es ist, wie es ist: Das Cassio mag zwar nicht schön sein, wobei die Außenanlage speziell im Sommer einen immensen Chillfaktor besitzt, aber darum geht es auch nicht. Seine Schönheit kommt von innen. Moderate Eintrittspreise, nette Türsteher, ein illustres Publikum aus zumeist liebenswerten Vollidioten. Einfach Göttlich. Doch das wichtigste: die Musik! Das Cassiopeia ist einer der wenigen Clubs, der die HipHop-Fahne hochhält. Die Old School HipHop-Fahne wohlgemerkt! Weiter weiter lesen

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